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Finanzielle Schieflage lässt Erstligisten verzweifeln – Frust über Geldeinbußen führt zu radikalem Schritt

Šibenik (Kroatien) – Finanzielle Turbulenzen, permanente Krisen und existenzielle Befürchtungen: Dunkle Vorahnungen belasten aktuell das Gelände des HNK Šibenik, der in Kroatiens Fußballoberliga nahezu unaufhaltsam in Richtung Abstiegszone rutscht. Doch nicht nur sportlich steht der Erstligist vor großen Herausforderungen, die drückenden Schulden verschlechtern zudem langfristig die Zukunft des Vereins. Wer glaubt, dass die Situation sich nicht noch weiter zuspitzen könnte, irrt sich gewaltig.

Aufgrund der prekären finanziellen Lage sahen sich die Profispieler des stark angeschlagenen Vereins gezwungen, einen Boykott zu starten – weshalb sie sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch den Trainingssitzungen fernblieben.

Den Protesten gingen Berichten verschiedener Medien zufolge ausstehende Gehaltszahlungen voraus. Konkret handelt es sich um Rückstände bei den Gehältern in diesem Kalenderjahr.

Einer der drei ausstehenden Zahlungen sei inzwischen beglichen worden, was zur Beendigung des Streiks führte. Diese Information bestätigte Klubinhaber Željko Karajica (54) im Gespräch mit Index.hr.

"Die Spieler haben heute [Donnerstag, Anm. d. Red.] wie vorgesehen trainiert und die Vorbereitungen für das Spiel am Sonntag sind bereits angelaufen", erläuterte der 54-Jährige dem Online-Portal. "Entscheidend dabei ist, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen."

Wie Sibenik.in berichtete, soll die zweite ausstehende Gehaltszahlung am kommenden Montag erfolgen. Neben den Profis seien auch die Arbeitergemeinschaft sowie die Trainer der Fußballschule in diese Maßnahmen einbezogen.

Bemerkenswert ist, dass trotz des Boykotts weiter trainiert wurde – wenn auch ohne Cheftrainer Rajko Vidović (50). Im Stadtteil Mandalina wurde ein Kunstrasenplatz angemietet, auf dem unter anderem die jüngste 0:1-Niederlage gegen den Tabellenführer HNK Hajduk Split nachgearbeitet wurde.

Der Klub tritt an der Adria zudem am kommenden Sonntagabend gegen den am Tabellenende stehenden NK Osijek an. Drei Siege sind dabei unerlässlich, um den Abstieg in die zweite Liga zu verhindern. Während neun Siege das Schlusslicht von der Rettungslinie trennen, reichen hingegen nur drei Punkte, um sich einen Platz in der Relegation zu sichern.