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„Ein unvergessliches Erlebnis!“: Nach Weinhauers Lucky Punch ist Aues Trainer Härtel nicht zu stoppen

Aue – „Wir haben diesen Augenblick voll ausgekostet. Der Druck ist von uns abgefallen!“, äußerte sich ein sichtlich erleichterter Jens Härtel (56) am Samstag kurz vor 16:45 Uhr. Sein Lauf zur Jubelgruppe nach Erik Weinhauers (24) entscheidendem Treffer in der 96. Minute, der etwa 45 Minuten zurücklag, sprach für sich. So emotional erlebte man den 56-Jährigen selten, wie beim 4:3-Sieg gegen Jahn Regensburg.

„Wenn man sieht, wie die gesamte Bank aufspringen und feiern, ist das für mich ein unvergesslicher Moment“, zeigte sich Weinhauer in der Mixed-Zone voller Begeisterung angesichts der Ekstase. Gleichzeitig betonte er aber: „Das Tor war natürlich extrem wichtig, bringt aber nur drei Punkte. Wir haben noch nicht genügend Zähler, um jetzt schon durchschnaufen zu können.“

Sein Trainer hatte seine Gefühle ebenfalls schnell wieder im Griff. „Wir sollten demütig bleiben, denn wir wissen, dass wir auch eine Portion Glück hatten. Es gilt weiterzumachen, die positiven Aspekte mitzunehmen und die Fehler zu minimieren, um auch in dieser Liga erfolgreich zu sein“, erläuterte Härtel bei der Pressekonferenz seine Einschätzung.

Am Samstagnachmittag lief vieles nur Stück für Stück oder mit Fehlern ab, doch wenn man unten steht, zählt am Ende nur das Ergebnis. Über die spielerische Qualität kann man später sprechen.

Aue wurde in mehrfacher Hinsicht belohnt. Eigene Standards, die zuvor immer wieder kritisiert wurden, zeigen allmählich Wirkung. In Hoffenheim hatte ein Eckball zum 1:1 geführt, diesmal brachten ruhende Bälle die Tore: zum 1:0 durch Erik Majetschak (Eckball von Marvin Stefaniak) und zum 2:1 durch eine direkt verwandelte Ecke von Julian Guttau (26.).

Auch die Einwechslungen entfalteten ihre Wirkung. Als Rückkehrer Marcel Bär (33) vom Stadionsprecher Mario Dörfler vorgestellt wurde, war die Atmosphäre elektrisierend. Seine Leistungen auf dem Feld passten perfekt dazu. Die Präsenz Bärs stellte für die Regensburger Abwehr eine Belastung dar. „Die Einwechselspieler hatten einen großen Einfluss. Ob Bornschein, Bär, Weinhauer oder Fabisch, die an den Treffern beteiligt waren“, lobte Härtel hinterher. Auch Boris Tashchys Gelassenheit am Ball fiel auf.

Zudem gab es den „Debütanten-Treffer“. Fabisch und Weinhauer erzielten jeweils ihr erstes Drittliga-Tor – Weinhauer mit seinem entscheidenden Treffer gegen Keeper Felix Gebhardt (23). Vor jedem Tor war Bornschein mit wichtigen Ballkontakten beteiligt.

„Ich sah, wie der Ball lang zu Ricky kam, der kopfballstark ist. In diesem Moment lief ich Richtung Strafraum, versuchte den Ball aufs Tor zu bringen, traf ihn voll und hatte das Glück, dass er durch die Beine des Torhüters ging“, erklärte Weinhauer seinen spektakulären Lucky Punch.

Tabelle der 3. Liga

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Derjenige, der am Saisonende auf Platz 1 steht, ist Meister der 3. Liga und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt unmittelbar auf. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder den Verbleib in der Liga.