Energie Cottbus sucht gepunkteten Koffer aus Verl
Cottbus/Verl – Große Aufregung herrschte am Montagvormittag bei Energie Cottbus, nachdem die Mannschaft nur wenige Stunden nach der nächtlichen Rückkehr aus Verl hektisch nach einem gepunkteten Koffer suchte. Diesen hatten sie am Vorabend kurz vor der Abfahrt vergessen (1:2 nach 1:0-Führung).
Der Ärger über diesen Fauxpas dürfte auch beim Anpfiff um 16 Uhr die Stimmung trüben. Denn eigentlich lag das Spiel in der Hand von Energie, und die drei Punkte schienen sicher.
Stattdessen startet die Mannschaft mit viel Frust in die neue Woche – Frust über die eigene Leistung, denn wie Trainer Pele Wollitz (60) erklärte, war Energie in der Schlussphase „nachlässig“ in der Raumaufteilung und Aufmerksamkeit.
Zweimal nutzte Verls Angreifer Chilohem Onuoha (20) im Strafraum relativ unbehelligt seine Chancen – und beide Male wurde der Ball im Tor untergebracht.
Kurz darauf musste Abwehrchef Awortwie-Grant nach einem Zusammenprall mit Prellbock vom Platz. Innerhalb von nur fünf Minuten hatte Cottbus damit eine potenzielle Neun-Punkte-Woche verspielt.
Wollitz zeigte sich enttäuscht: „Dieses Spiel haben wir heute einzig und allein selbst verloren, denn nach der Halbzeit waren wir griffig, der Matchplan hätte dann komplett aufgegangen.“
Trotz der aktuell guten Tabellenposition (Platz acht) wäre mehr drin gewesen. Bereits zum dritten Mal in dieser Saison versäumt es Energie, Gegner und Spiel frühzeitig zu entscheiden.
Als Beispiel sei der erste Spieltag genannt: Hier gab die Wollitz-Elf im eigenen Stadion eine Zwei-Tore-Führung gegen Aufstiegsanwärter Saarbrücken noch aus der Hand.
Auch im Ostderby gegen Aue am Mittwoch verpasste Cottbus die Chancen für ein frühes 2:0 und die Vorentscheidung zum 3:1 – was diesmal jedoch keine negativen Folgen hatte. Gegen Verl war Energie nach der Führung dem zweiten Tor sehr nahe, gab am Ende jedoch alle drei Punkte ab.
Rechnet man dies hoch, wären fünf zusätzliche Zähler möglich gewesen, was Platz zwei in der Tabelle bedeuten würde.
Bemerkenswert ist, dass Energie trotz erneut gut bestückter Ersatzbank bislang noch nicht das volle Potenzial ausschöpft – weder beim Toreschießen noch bei der Abwehrleistung.
Am Freitag gegen die U23 des VfB Stuttgart gilt es daher, nicht nur bis zum Schlusspfiff konzentriert zu bleiben, sondern idealerweise das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Denn: In acht von neun Pflichtspielen erzielte Energie in dieser Saison den ersten Treffer.
Tabelle der 3. Liga
Die Tabelle der 3. Liga bedeutet Folgendes: Wer am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Meister und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt ohne Umwege auf. Der Drittplatzierte hingegen muss in die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um den Aufstieg oder das Verbleiben in der Liga auszuspielen.