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Elfmeter-Ärger bei Lok Leipzig: „Er ist Drittliga-Schiedsrichter, da muss man die Situation entsprechend bewerten!“

Leipzig – Die Enttäuschung beim 1. FC Lokomotive Leipzig nach dem Ausscheiden im Sachsenpokal-Achtelfinale war groß. Im vorgezogenen Endspiel unterlag der Spitzenreiter der Regionalliga dem FC Erzgebirge Aue mit 0:1 und ärgert sich insbesondere über eine vermeintlich falsche Entscheidung des Unparteiischen.

Die ersten 20 Minuten der Neuauflage des diesjährigen Finales, das Lok im Elfmeterschießen für sich entschieden hatte und sich somit für den DFB-Pokal qualifizierte, gestaltete der Viertligist sehr offen. Anschließend überließen die Probstheidaer jedoch den höherklassigen Gästen das Spielgeschehen und mussten kurz vor der Pause durch Marcel Bär (33) den entscheidenden Treffer zum 0:1 hinnehmen.

Trainer Jochen Seitz (49) bemängelte den Mangel an Mut, sah Angst und eine Mehrzahl verlorener Zweikämpfe. Nach dem Seitenwechsel forderte er eine Veränderung – und tatsächlich zeigte sich dann eine andere Lok-Mannschaft.

Mit einem „ganz anderen Gesicht“, wie Seitz im MDR berichtete, präsentierte sich Lok in der zweiten Hälfte mindestens ebenbürtig und erspielte sich zahlreiche Chancen auf den Ausgleich.

Eine davon vergab Eren Öztürk (21) in der 88. Minute. Tobias Dombrowa (26) setzte sich auf dem rechten Flügel gegen seinen Gegenspieler durch und spielte flach ins Zentrum, wo der KSC-Neuzugang direkt abschloss.

Kaum hatte der Ball seinen Fuß verlassen, wurde er von Erik Majetschak (25) deutlich gefoult und fiel im Strafraum zu Boden. Sofort protestierten die umstehenden Spieler Alexander Siebeck (32) und Laurin von Piechowski (31), doch Schiedsrichter Michael Nähter (26) entschied, das Spiel weiterlaufen zu lassen und verweigerte den Elfmeterpfiff.

„Das ist definitiv ein Elfmeter“, bewertete Seitz die Szene nach Sichtung der TV-Bilder: „Er trifft ihn ganz klar.“

Obwohl Seitz dem ostsächsischen Schiedsrichter insgesamt ein gutes Zeugnis ausstellte – zumal dieser viele Zweikämpfe laufen ließ und nur selten Gelbe Karten verteilte – sagte der 49-Jährige: „Die Situation muss er einfach erkennen. Er ist ein Drittliga-Schiedsrichter, da muss man solche Szenen als klaren Elfmeter werten.“

Wäre es kurz vor Schluss 1:1 gestanden, hätte eine Verlängerung durchaus möglich sein können. Und „in der Verlängerung wäre das Spiel vielleicht zu unseren Gunsten gekippt“, blickte Seitz voraus.

Am Freitag (19 Uhr) geht es im heimischen „Bruno“ gegen Greifswald weiter mit der Mission, die Tabellenführung zu verteidigen.