Eintracht Frankfurt kämpft sich nach katastrophalem Beginn zurück, Freiburgs Grifo stiehlt den Hessen kurz vor Schluss den Sieg
Freiburg – Nach einem denkbar schlechten Start zeigte Eintracht Frankfurt eine starke Reaktion, doch am Ende ließ das Team den Sieg doch noch entgleiten. Beim 2:2-Unentschieden gegen den SC Freiburg gab die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller einen vermeintlich sicheren Auswärtserfolg in den letzten Minuten aus der Hand.
Jonathan Burkardt avancierte mit einem Doppelpack zum Matchwinner für die Frankfurter, die nach einem äußerst ungünstigen Beginn wieder auf Kurs kamen. Doch in der 87. Minute sorgte Vincenzo Grifo für den späten Ausgleichstreffer und verpasste den Hessen den späten Dämpfer.
Der Auftakt und das Ende des Spiels spiegeln momentan das Auf und Ab bei der SGE wider – sehr zum Frust der Fans.
Bereits nach nicht einmal zwei Minuten mussten die zahlreichen mitgereisten Frankfurter Anhänger einen herben Schock verdauen.
Zur Erinnerung: Nach der Länderspielpause war am Main wegen der defensiven Schwächen eine Krisensitzung einberufen worden.
Doch im Breisgau fiel trotz der Maßnahmen früh das nächste Gegentor – und das ausgerechnet durch einen katastrophalen Fehler. Ein missglückter Querpass von Kapitän Robin Koch landete nicht beim Mitspieler, sondern bei Johan Manzambi. Dieser bediente Derry Scherhant, der Kaua Santos keine Chance ließ und das 1:0 erzielte. Die anschließende Reaktion der Eintracht stimmte jedoch immerhin.
Frankfurt war gegen die immer wieder gefährlich umschaltenden Freiburger sehr bemüht, zügig eine Antwort auf den unerwarteten Rückstand zu finden – und benötigte dafür nur knapp 15 Minuten.
Nach einem unglücklichen Abpraller von Lucas Höler im Freiburger Strafraum kam der Ball zu Jonathan Burkardt, der mit einem starken ersten Kontakt und einem präzisen Abschluss den Ausgleich erzielte (18. Minute).
Vor der Pause gelang dem Stürmer sogar sein zweiter Treffer des Tages, mit dem er die dynamische Begegnung zum 2:1 drehte (38.). Viele Fans in den Frankfurter Blöcken konnten endlich wieder Hoffnung schöpfen.
Im zweiten Durchgang bemühten sich die Freiburger um mehr Spielanteile, doch nennenswerte Chancen blieben rar. Die Gäste setzten vermehrt auf Konterangriffe. Beide Mannschaften konnten mit ihren Strategien zunächst keinen Durchbruch erzielen.
Dies lag auch – sehr zur Zufriedenheit von Trainer Toppmöller – an der defensiven Stabilität der Frankfurter, die sich im Vergleich zu den jüngsten Niederlagen gegen Atlético Madrid (1:5) und Bayern München (0:3) deutlich verbessert zeigte. Alles deutete auf einen wichtigen Auswärtssieg hin. Doch dann folgte die 87. Minute und Grifo.
Der trickreiche Mittelfeldspieler setzte einen Freistoß aus halbrechter Position präzise an einer Frankfurter Mauer aus zwei Spielern vorbei in die Torwartecke. Kaua Santos hatte mit einer Flanke gerechnet und wirkte beim Ausgleichstreffer unglücklich.
Für Burkardt und seine Teamkollegen bleibt keine Zeit zum Verschnaufen, denn die nächsten internationalen Aufgaben stehen an. Bereits am Mittwochabend empfangen sie im heimischen Deutsche Bank Park den FC Liverpool um Hugo Ekitiké (21 Uhr). Die Freiburger treffen am Donnerstag in der Europa League auf den FC Utrecht (21 Uhr).
Bundesliga, 7. Spieltag
SC Freiburg – Eintracht Frankfurt 2:2 (1:2)
SC Freiburg: Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart, Makengo (75. Günter) – Eggestein, Manzambi (81. Dinkci), Beste, Höler (64. Höler), Scherhant (75. Grifo) – Adamu (64. Matanovic)
Eintracht Frankfurt: Kaua Santos – Amenda, Koch, Theate – Kristensen, Larsson (80. Höjlund), Chaibi (65. Skhiri), Brown, Doan (73. Knauff), Uzun (65. Götze) – Burkardt (80. Bahoya)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Zuschauer: 34.700 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Scherhant (2.), 1:1 Burkardt (18.), 1:2 Burkardt (38.), 2:2 Grifo (87.)
Gelbe Karten: Lienhart (2), Manzambi (2) / Amenda (2), Uzun (2), Kristensen (3)
Bundesliga-Tabelle
Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Saisonende wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte auf Rang 16 hat die Möglichkeit, in einer Relegation gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga den Klassenerhalt zu sichern.