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Nach dem Pokal-Aus gegen BVB: Eintracht-Manager fordert früheren Einsatz des Videobeweises

Von Eric Dobias

Frankfurt am Main – Nach dem knappen Ausscheiden von Eintracht Frankfurt in der zweiten Pokalrunde spricht sich Aufsichtsratsvorsitzender Axel Hellmann (54) für einen frühzeitigen Einsatz des Video-Assistenten im DFB-Pokal aus.

„Immer wieder werde ich gefragt, ob der VAR nicht doch mehr Vorteile bringt. Ich bin für alles, was objektiv überprüfbar ist. Entscheidungen, die messbar sind, müssen wir mit Hilfe des VAR treffen können – und das sollten wir auch tun“, erklärte Hellmann.

Beim 2:4 im Elfmeterschießen gegen Borussia Dortmund war dem Ausgleich der Gäste durch Julian Brandt (29) in der regulären Spielzeit eine Abseitsstellung von BVB-Stürmer Maximilian Beier (23) vorausgegangen, die das Schiedsrichtergespann allerdings nicht bemerkte.

Da in den ersten beiden Pokalrunden vor allem noch Vereine aus unteren Ligen vertreten sind, wird der in der Bundesliga längst etablierte Video-Assistent erst ab dem Achtelfinale eingesetzt. Daher wurde das Tor nicht überprüft und zählte.

„Die technischen Voraussetzungen sind in den kleineren Stadien, in denen diese Spiele stattfinden, nicht mit dem Ligabetrieb vergleichbar und müssten mit erheblichem technischem und finanziellem Aufwand geschaffen werden“, erklärte Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb beim DFB, zur Begründung für den Verzicht auf den Videobeweis in der zweiten Runde.

„Diese Belastung möchten wir den Amateurklubs nicht zumuten“, fügte Hartmann hinzu.

Die Video-Schiedsrichter zeigen sich grundsätzlich offen für eine mögliche Ausweitung des VAR-Einsatzes im Pokal.

„Ab der zweiten Runde könnte man zumindest über die personelle Ausstattung und die nötige Infrastruktur nachdenken“, so Jochen Drees (55), Leiter für Innovation und Technologie bei der DFB Schiri GmbH.

Dabei seien jedoch noch einige Fragen zu klären. „Sollten nach eingehender Prüfung aller Einzelheiten alle Voraussetzungen erfüllt sein, würden wir eine Umsetzung nicht ablehnen und wären bereit, diesen Schritt zu gehen“, ergänzte der ehemalige Schiedsrichter Drees.

Vonseiten der Frankfurter gab es keinen Vorwurf an Schiedsrichter Sven Jablonski (35) und seine Assistenten. „Ich habe nach Spielende mit dem Unparteiischen gesprochen. Er hat sich die Szene angesehen und bestätigt: Ja, es war Abseits. Aber so war das für ihn nicht erkennbar“, berichtete Hellmann.

Auch Eintracht-Coach Dino Toppmöller zeigte Verständnis für die Entscheidung der Unparteiischen: „Das Abseits vor dem Tor ist sehr knapp. Man muss aber ehrlich sagen, dass es für den Linienrichter schwer ist, das richtig zu erkennen“, erläuterte der 44-Jährige.