Blackout-Pleite und Burkardt-Schock bei der SGE: Dino Toppmöller zweifelt und bangt
Frankfurt am Main – Ein Abend zum Vergessen für die Frankfurter Eintracht: Im Champions-League-Spiel am Mittwoch kassierten sie im Stadtwald gegen Atalanta Bergamo eine deutliche 0:3-Niederlage. Trainer Dino Toppmöller (45) zeigte sich enttäuscht und besorgt.
„Das ist wirklich sehr ärgerlich, da die Fehler eher bei uns lagen und nicht am übermächtigen Gegner“, kommentierte der Coach nach der Partie bei DAZN. Innerhalb von nur fünf katastrophalen Minuten im zweiten Durchgang, zwischen der 60. und 65. Spielminute, musste seine Mannschaft drei Gegentore hinnehmen.
Nur mit den ersten 30 Minuten war Toppmöller einigermaßen zufrieden, bemängelte jedoch eine vergebene Chance von Farès Chaïbi (22) zu Beginn. „Wenn man auf diesem Niveau Spiele gewinnen will, entscheiden oft kleine Details. Das war eine klare Tor-Möglichkeit – wenn wir das Spiel für uns entscheiden wollen, müssen wir so eine Chance nutzen.“
Im zweiten Durchgang habe die „Angst vor einer Niederlage“ sogar stärker gespürt werden können als der „unbedingte Wille zu siegen“, räumte der Trainer ein. Genau diese Einstellung sei jedoch im letzten Jahr und in dieser Saison die Stärke der Mannschaft gewesen.
Sein Team habe stets „großen Ehrgeiz“ gezeigt, Spiele gewinnen zu wollen. Gegen Atalanta wurde jedoch innerhalb von fünf Minuten alles zerstört. Die Ursachen für diesen folgenschweren Blackout müssen analysiert werden, zumal die Hessen schon gegen den FC Liverpool und Atlético Madrid bei jeweils 1:5-Pleiten auseinandergebrochen waren.
Laut Toppmöller gibt es immer einige Erklärungsansätze, die aber keinesfalls als „Ausreden“ oder „Entschuldigungen“ gelten sollen. So seien der kurzfristige Ausfall von Rasmus Kristensen (28) aus „familiären Gründen“ vor dem Spiel sowie die Verletzung von Jonathan Burkardt (25) zwei Faktoren, die Einfluss hatten.
„Wenn vor dem Anpfiff ein Spieler wie Rasmus, ein absoluter Führungsspieler, ausfällt, und dann nach 59 Minuten auch noch Jonny, ebenfalls ein wichtiger Führungsspieler, verletzt vom Platz muss – das wirkt sich auf die Mannschaft aus“, erklärte der Coach, fügte aber hinzu: „Trotzdem haben wir elf andere Spieler auf dem Feld, die eine starke Qualität besitzen und solche Situationen besser meistern müssen.“
Durch diese Niederlage rutschte die Eintracht auf Rang 28 ab. Mit nur vier Punkten aus fünf Begegnungen ist die Aussicht auf ein Weiterkommen in der Champions League nun stark geschrumpft.
„Wir sollten uns nicht ausschließlich von Ergebnissen treiben lassen. Vielmehr gilt es, den Wettbewerb auch zu genießen“, so Toppmöller weiter. „Wir wissen, dass wir eine junge Mannschaft haben.“ Die Qualifikation für die Königsklasse sei dennoch ein großer Erfolg.
Zum Gesundheitszustand von Burkardt sagte er: „Er hat ein Problem mit der Wade. Wir müssen das MRT abwarten, er geht morgen früh direkt ins Krankenhaus. Dann können wir genauer beurteilen, wie schlimm es ist.“ Der Leistungsträger der Eintracht musste in der zweiten Halbzeit mit schmerzerfülltem Gesicht von zwei Betreuern vom Platz begleitet werden.
„Etwas an der Wade ist passiert. Wir hoffen alle, dass es nicht allzu ernst ist. Das werden wir wahrscheinlich in den kommenden Tagen erfahren“, äußerte sich auch Ansgar Knauff (23) am DAZN-Mikrofon zum bitteren Schock um Burkardt, der bei einem längeren Ausfall für die SGE in den nächsten Wochen ein harter Verlust wäre.
Zum Spiel selbst sagte Knauff: „Wir wollten unbedingt gewinnen. Es ist frustrierend, dass wir das Spiel in diesen fünf Minuten aus der Hand gegeben haben.“ Man wisse, dass mehr möglich gewesen sei, und ärgere sich darüber, „dass wir das Spiel so leichtfertig aus der Hand gegeben haben, denn bis zum ersten Gegentor haben wir nicht schlecht gespielt.“
Der Fokus müsse nun nach vorne gerichtet sein. „Wir müssen das jetzt abschütteln. Am Wochenende steht wieder die Bundesliga an, und da wollen wir wieder siegen.“ Nach zuletzt zwei Erfolgen in Serie soll der Aufwärtstrend unbedingt fortgesetzt werden.
Am Sonntag empfängt die Eintracht im Deutsche Bank Park zum 12. Spieltag den VfL Wolfsburg (17:30 Uhr).
UEFA Champions League Tabelle
Die besten acht Mannschaften nach der Gruppenphase qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale. Die Teams auf den Plätzen neun bis 16 treten in den K.-o.-Playoffs – zunächst auswärts – gegen die Mannschaften auf den Rängen 17 bis 24 an, um die restlichen acht Tickets für das Achtelfinale zu vergeben. Die Teams auf den Positionen 25 bis 36 scheiden aus und steigen auch nicht in einen anderen europäischen Pokalwettbewerb ab.