Hertha BSCs nächstes Talent steht möglicherweise vor Profi-Premiere: Ist nun seine Zeit gekommen?
In Berlin legte Hertha BSC letzte Woche in einem Test gegen Hertha Zehlendorf mit einer Dreierabwehrkette vor und Cristian Fiél (44) erläuterte, dies war nur aufgrund der aktuellen Personalsituation notwendig. Die Personalsituation hat sich jedoch nicht signifikant verbessert. Zwar ist Michal Karbownik (23) ins Training zurückgekehrt, aber Diego Demme (32) bleibt weiterhin außer Gefecht. Dies gilt auch für Fabian Reese (26), John Anthony Brooks (31), Linus Gechter (20), Marten Winkler (22), Jeremy Dudziak (29) und Deyovaisio Zeefuik (26), die eine Gelbsperre absitzen müssen - allesamt potenzielle Schlüsselspieler.
Für das Spiel gegen Braunschweig (18.30 Uhr/Sky) könnte daher eine Umstellung auf eine Dreierkette eine ernsthafte Überlegung sein, anstatt im gewohnten 4-3-3 zu agieren. "Es ist definitiv eine Option. Es gibt noch einige Überlegungen. Die Spieler sind informiert", so hält sich Fiél alle Möglichkeiten offen.
Der Anlass für die mögliche Änderung ist, dass Hertha keinen einsatzfähigen Linksverteidiger mehr hat. Karbownik kehrte zwar nach einer Sprunggelenksverletzung zurück ins Training, sollte aber eher vorsichtig wieder an die Belastung herangeführt werden.
"Nach vier Wochen Pause und nur einer Trainingswoche, normalerweise benötigt man genau so lange, um wieder zu 100 Prozent zu sein, was ihm fehlt", erklärt der 44-Jährige. "Man muss da realistisch bleiben. Aber wenn ich mir unsere Personalsituation ansehe, bin ich dennoch froh, dass er wieder dabei ist."
Hertha BSC setzt auf den Berliner Weg: Elyias Strasner könnte Boris Lum folgen
Eine Lösung könnte auch darin bestehen, die Aufgaben aufzuteilen, wodurch möglicherweise das nächste Talent sein Debüt im Profibereich feiern dürfte. Fiél deutete an, dass der eine oder andere Spieler aus der U23 zum Einsatz kommen könnte, ohne jedoch Namen zu nennen. Bei Eliyas Strasner (19) ließ er sich zu einem "vielleicht" hinreißen.
Der 19-Jährige, der normalerweise auf der linken Verteidigerposition in der Regionalliga spielt, besticht vor allem durch seinen Offensivgeist. "Seine Dynamik nach vorne macht ihn aus. Er ist immer wieder im Angriff zu finden", so Fiél. "Er ist ein talentierter Spieler, der wie die anderen in den Trainingseinheiten gute Leistungen zeigt."
Der Trainer sieht allerdings insbesondere in der Defensive noch Verbesserungsbedarf. "Er muss auf seine Chance warten. Wenn sie kommt, muss er bereit sein."
Möglicherweise ergibt sich diese Gelegenheit bereits am Freitagabend. Damit würde Fiél den Berliner Weg fortführen. Nach dem Debüt von Boris Lum (17) gegen Elversberg könnte nun ein weiteres Talent aus der eigenen Jugend den Sprung schaffen.