Nach der Entlassung des Trainerduos: VfL Bochum stellt neues Interimstrainer-Team vor
Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt hat der VfL Bochum Trainer Peter Zeidler (62) und Sportdirektor Marc Lettau (39), die erst kürzlich ihre Ämter antraten, entlassen. Diese Entscheidung gab der Club, der aktuell am Ende der Bundesliga-Tabelle steht, nach einer 1:3-Niederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim bekannt.
Der VfL Bochum reagierte damit auf den schlechtesten Saisonstart und vollzog die erste Trainerentlassung dieser Bundesliga-Saison. Nach acht Spielen ohne Sieg war das Vertrauen in Zeidler, den 62-jährigen Trainer, erschöpft.
Als vorläufige Lösung werden Markus Feldhoff (50) und Murat Ural (37), beide bisher Co-Trainer beim Club, die Mannschaft übernehmen. Diese Regelung gilt vorerst "bis auf Weiteres", wie vom VfL angekündigt. Beide sind im Verein gut integriert und besitzen die UEFA-Pro-Lizenz. Feldhoff hatte bereits Erfahrung als Cheftrainer gesammelt, als er 2021 den VfL Osnabrück trainierte, allerdings den Abstieg in die 3. Liga nicht vermeiden konnte.
Die Vereinsmitteilung zur Entlassung von Zeidler betonte, dass der Verein unter der aktuellen personellen Konstellation kaum Chancen auf Klassenerhalt sieht. Trotz intensiver Bemühungen und Gespräche in den letzten Wochen konnten keine wesentlichen sportlichen oder tabellarischen Verbesserungen erzielt werden.
Die Niederlagenserie in der Bundesliga sowie das Ausscheiden im Pokal gegen den Zweitligisten Regensburg (0:1) belasteten Zeidlers Position zunehmend.
Angesichts des Abrutschens auf den letzten Tabellenplatz und nur einem Punkt aus den bisherigen Spielen sah sich die Clubführung zum Handeln gezwungen.
Zeidler hatte weniger Rückhalt als seine Vorgänger
Im Gegensatz zu seiner Zeit beim FC St. Gallen, wo Zeidler lange erfolgreich tätig war, musste er in Bochum frühzeitig gehen. Nach der Trennung von Thomas Letsch und einer erfolgreichen Rettung durch Interimstrainer Heiko Butscher sollte Zeidler den Neuaufbau leiten. Doch im Unterschied zum Vorjahr, als der erste Saisonsieg spät erreicht wurde und Letsch im Amt blieb, genoss Zeidler weniger Rückhalt.
Es scheint, als hätten nicht nur ausbleibende Erfolge, sondern auch die Stimmung im Team und Vorwürfe mangelnder Fitness nach Leistungseinbrüchen zur Trennung beigetragen. Zeidler zeigte sich nach der Niederlage gegen Hoffenheim kämpferisch: "Das ist eine Mannschaft, die lebt. Meine Identifikation und Kompetenz sind bekannt. Daher bin ich Trainer beim VfL Bochum und hoffe, es noch lange zu bleiben."
Suche nach einem neuen Trainer beim VfL Bochum
Der Club möchte nun die Suche nach einem neuen Trainer intensivieren. André Breitenreiter, ehemaliger Trainer von Schalke und zuletzt bei Huddersfield entlassen, gilt als möglicher Kandidat. Für Feldhoff und Ural beginnt die Interimszeit mit Herausforderungen: Die nächsten Spiele sind gegen die Top-Teams FC Bayern, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und VfB Stuttgart.
Erstmeldung um 6.33 Uhr, aktualisiert um 18.40 Uhr.