107-facher Betrug! Ehemaliger Nationaltorwart muss ins Gefängnis
Marburg – In den 80er- und 90er-Jahren glänzte Eike Immel (64) als Torhüter bei Borussia Dortmund, dem VfB Stuttgart sowie in der deutschen Nationalmannschaft. Doch nun hat der einstige Nationalspieler einen Tiefpunkt erreicht: Er wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
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Das Amtsgericht Marburg sprach den 64-Jährigen am Donnerstag schuldig des Betrugs in 107 Fällen und verhängte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten, wie die Bild berichtet.
Immel hatte in 106 Fällen bei verschiedenen Personen Geld geliehen, das er nicht zurückzahlte. Die Gesamtsumme der offenen Forderungen beträgt 34.340 Euro.
In einem weiteren Fall gab der 19-fache Nationaltorwart vor, Eintrittskarten für ein EM-Spiel zu verkaufen, nahm die Bezahlung an, konnte die Tickets jedoch weder beschaffen noch liefern.
Gegenüber seinen Gläubigern erklärte er, sich momentan in einer finanziellen Notlage zu befinden. Auch sein Anwalt betonte im Prozess, dass der 534-fache Bundesligaspieler stets die Absicht hatte, die Schulden zu begleichen.
"Er lebt von der Hand in den Mund, und diese Situation ist der Öffentlichkeit seit Jahren bekannt", so der Verteidiger laut Bild. Bereits 2008 hatte Immel Privatinsolvenz angemeldet und war im selben Jahr im Dschungelcamp aufgetreten, um Geld zu verdienen.
Sein Anwalt stellte klar, dass sein Mandant kein professioneller Betrüger sei, sondern ein gescheiterter Ex-Fußballer, der sich für die Verhandlung im Gerichtssaal sehr schämt.
Während die Verteidigung einen Freispruch für den Europameister von 1980 forderte, verlangte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von drei Jahren. Das Gericht folgte mit zwei Jahren und zwei Monaten eher der Anklage.
"Wir haben alle Zeugen als äußerst glaubwürdig eingeschätzt", erklärte der Richter bei der Urteilsverkündung. Eine Bewährungsstrafe komme bei diesem Urteil nicht infrage.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Immel hat die Möglichkeit, Berufung einzulegen.
Schon im Jahr 2008 wurde der heute 64-Jährige wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 5.200 Euro verurteilt – auch damals ging es um nicht zurückgezahlte Schulden.