Beinahe zu RB Leipzig gewechselt: Ex-Bundesliga-Star stellt Rangnick zur Rede
Wien/Leipzig – Ralf Rangnick (66), der mittlerweile als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft tätig ist, scheint offenbar nachtragend zu sein – jedenfalls, wie es Austria Wiens Aleksandar Dragović (33) darstellt.
Im Gespräch mit "90 Minuten" schilderte der ehemalige Bundesliga-Profi von Bayer Leverkusen seine Erlebnisse mit dem erfahrenen Fußballpädagogen. Dabei klangen seine Erfahrungen keineswegs durchweg positiv.
Alles begann, als ein Wechsel zu RB Leipzig beinahe zustande kam. "Er wollte mich im Sommer 2016 nach Leipzig holen, und wir waren uns fast einig. Doch dann erhielt ich ein Angebot von Leverkusen, und ich habe mich umentschieden. Damals waren die Leipziger Aufsteiger – ehrlich gesagt hätte ich nie erwartet, dass sie so rasch an die Spitze vordringen können", erinnert sich der Abwehrspieler.
Nur kurz darauf erlitt Dragović mit der Werkself eine Niederlage gegen die Roten Bullen, was letztlich zu einem erneuten Aufeinandertreffen mit Rangnick führte.
"Ich gratulierte ihm zum Erfolg, doch er reagierte nur mit einem kalten Blick. Nachdem er dann die Führung beim ÖFB übernahm, wusste ich sofort, dass meine Chancen bei ihm endgültig vorbei waren", erklärt der 33-Jährige.
Aleksandar Dragović über Ralf Rangnick: "Es steht außer Frage, dass wir nie mehr Freunde werden"
Faktisch spielt Dragović mittlerweile keine Rolle mehr in der Stammtrockenheit der ÖFB-Nationalmannschaft, obwohl er bei Austria Wien regelmäßig eingespannt wird.
Für den Spieler ist es eindeutig: Der frühere Coach von RB Leipzig berücksichtigt ihn gezielt nicht mehr in der Nominierung.
Dragović fasst die Situation so zusammen: "Vor der EM habe ich ein klärendes Gespräch mit ihm geführt und ihm vorgeworfen, was mich stört. Er hat zwar reagiert, sich entschuldigt und das anerkannt, aber letztlich ändert das nichts an der Tatsache, dass wir zwei einfach nicht mehr auf freundschaftlicher Basis zusammenarbeiten können."
Sportlich gesehen muss der Verteidiger jedoch zugeben, dass die österreichische Nationalmannschaft aktuell "das beste ÖFB-Team ist, an das ich mich erinnern kann."