Warum SGD-Trainer Stamm noch auf seine Vertragsverlängerung wartet
Dresden – "Dazu möchte ich mich eigentlich nicht äußern, das ist nicht der richtige Ort dafür", antwortet Dynamo-Coach Thomas Stamm (42) auf die Frage, ob er hinsichtlich seiner eigenen Vertragsverlängerung ebenso geduldig bleibe wie bei der Suche nach weiteren Neuzugängen. "Es bleibt ausreichend Zeit, es gibt momentan andere Prioritäten."
Fakt ist, dass der gebürtige Schweizer Dresden nach drei Jahren Abwesenheit zurück in die 2. Bundesliga geführt hat. Sein Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2026, sodass er am Sonntag mit einem auslaufenden Vertrag in die neue Saison gestartet ist.
"Die Medien sind gut informiert über die Vertragslaufzeit, obwohl wir diese nicht mehr öffentlich kommunizieren", sagt er mit einem amüsierten Augenbrauenheben.
"Ich sehe mich aktuell nicht als Schlüsselfigur, die wichtige Entscheidungen vorantreiben muss. Vorrang hat es, einige Spieler zu verpflichten – die richtigen Spieler", betont er und richtet den Blick zunächst auf seinen derzeitigen Kader, der noch einige Lücken aufweist.
Zum Trainingsauftakt in Cossebaude waren von 16 Profis lediglich 13 anwesend. Hier besteht also noch Luft nach oben. Die Kaderplanung hat für ihn höchste Priorität – wie gewohnt bleibt der 42-Jährige dabei ruhig und zurückhaltend, wenn es um seine persönliche Situation geht.
"Ich fühle mich hier sehr wohl, das wissen alle Beteiligten. Das liegt nicht nur am Aufstieg, sondern daran, dass viele Dinge einfach passen. Andere können dazu sicher mehr sagen. Für mich ist jetzt vor allem wichtig, den Fokus auf die Vorbereitung zu legen. Den Fokus darauf, mit den Jungs zu arbeiten. Wenn morgen, übermorgen oder gegen Ende der Woche noch ein paar Spieler dazukommen, ist das gut. Dann beziehen wir sie mit ein. Alles Weitere wird die Zeit zeigen", erklärt Stamm.
Die Trainingswoche wird es in sich haben: Stamm plant, seine Mannschaft täglich zweimal zum Training zu bitten. Nach der Einheit am Freitagvormittag reist das Team nach Weida, wo um 18 Uhr das erste Testspiel gegen den FC Thüringen auf dem Programm steht. Am Samstag geht es dann nach Kamenz, um dort um 14 Uhr gegen eine Auswahl der Gastgeber zu spielen.
"Die Woche wird intensiv. Für mich haben die Testspiele keine große Aussagekraft, sie sind Teil der Trainingswoche und dienen vor allem der Belastungssteuerung", so der Trainer.
Doch eines verspricht er seiner Mannschaft: Der Ball wird immer im Mittelpunkt stehen. "Man kann alles mit Ball trainieren. Das klassische Wald- und Lauftrainingslager von früher haben wir abgeschafft", sagt er schmunzelnd.