Wenn selbst der heimische Trainer über das Dynamo-Erlebnis staunt: Spieler und 8000 Anhänger feiern ausgelassen
Hannover – Man kann nur spekulieren, was als Nächstes passiert, doch eines steht fest: Die Szenen nach dem Pfiff in Hannover zählen bereits zu den beeindruckendsten Momentaufnahmen der Saison. Nach der 3:2-Niederlage der Zweiten von 96 erklommen die Dynamo-Spieler die Gästetribüne, mischten sich unter ihre Anhänger im Unterrang, ließen sich von der Menge umarmen und feierten gemeinsam – Aufnahmen, die selten in dieser Form zu sehen sind.
"Das war wirklich außergewöhnlich. Bei Heimspielen der Ersten ist der Gästeblock meist überschaubar. Es war einzigartig, den gesamten Oberrang in Schwarz und Gelb zu erleben. Man hatte fast das Gefühl, ein Auswärtsspiel zu besuchen", berichtete auch 96-Trainer Daniel Stendel (51) ungläubig.
"Es war beeindruckend, solch zahlreiche Dynamo-Fans an einem Freitag hier zu sehen, die unsere Mannschaft unterstützen. Da ich selbst aus dem Osten stamme, weiß ich, was Dynamo für viele bedeutet", fügte der Trainer hinzu, der in Frankfurt an der Oder geboren wurde und am Freitag seinen 51. Geburtstag feierte.
Derart spektakulär ist das Szenario für Dresden allerdings nicht neu. Der Fan-Support bei Auswärtsspielen ist stets enorm. Man denke nur an das Spiel in Großaspach in jüngster Zeit oder an den Auftritt vor zwei Jahren bei der Dortmund II.
Schon während der Anreise nach Hannover wurde deutlich, was die Atmosphäre in der Heinz-von-Heiden-Arena heraufbeschwören würde. Entlang der A14 und der A2 dominierten schwarz-gelbe Farbtöne.
Auch in Fahrzeugen mit Kennzeichen, die nicht direkt mit Dresden und Umgebung assoziiert werden, flatterten schwarz-gelbe Schals.
Dennoch blieb der Abend etwas Besonderes: "Das macht einen fast sprachlos", erklärte Christoph Daferner (27), der in Hannover vom Elfmeterpunkt zum zwischenzeitlichen 3:1 traf, und drückte seine große Dankbarkeit aus: "So etwas in dieser Dimension habe ich bisher noch nicht erlebt."
Er, der zuvor in Nürnberg und Düsseldorf spielte – Städte, die ebenfalls über engagierte Fangruppen verfügen – betonte: "Die Fans haben ein feines Gespür, wenn es darauf ankommt. Zwar sind wir eine starke Mannschaft, doch ohne diese Unterstützung würde vieles anders aussehen. Das Zusammenspiel und der Zusammenhalt zwischen Spielern, Trainerstab, Betreuerteam und unseren Fans sind enorm wichtig, denn sie geben uns den nötigen Schub."
Auch Torhüter Tim Schreiber (22) freute sich sichtlich: "Unglaublich, was man hier erleben darf – und das jede Woche. Man merkt wirklich, dass alle zusammenhalten. Diese Gemeinschaft brauchen wir in den kommenden Spielen auf jeden Fall."
Dynamo muss sich noch drei Auswärtsspiele stellen – bedeutsame Begegnungen in Saarbrücken (20.04.), Bielefeld (03.05.) und Mannheim (10.05.).
Es steht außer Frage: Die Dynamo-Fans werden ihrem Team auch weiterhin zahlreich zur Seite stehen.
Tabelle 3. Liga
Die Rangliste in der 3. Liga hat folgende Konsequenzen: Der Mannschaft, die am Saisonende den ersten Platz belegt, gebührt der Titel des Drittligameisters, und sie steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Die Mannschaft auf Platz drei muss hingegen in einem Relegationsspiel gegen den drittletzten Verein der 2. Bundesliga um den Verbleib bzw. Aufstieg kämpfen.