Sportliche Ausnahmesituation: Dynamo-Anhänger und die "unangenehmen" Freiburger erobern Berlin
Berlin – Doppelter Heimspieltag für Berlins Vereine: Zuerst Halloween, danach ein brisantes Derby und zum Abschluss machen sich auch noch die "unangenehmen" Freiburger auf den Weg in die Hauptstadt. Die Polizei befindet sich deshalb im Ausnahmezustand.
Während an der gruseligsten Nacht des Jahres noch etwa 850 Einsatzkräfte vor Ort waren, werden bei den Begegnungen von Hertha BSC und Union Berlin mehr als 1000 Polizisten für Sicherheit sorgen.
Der Großteil der Kräfte ist für das 13-Uhr-Spiel (Sky) von Hertha eingeplant, wenn das Olympiastadion voraussichtlich von 20.000 bis 25.000 Dynamo-Anhängern gestürmt wird. Es ist allerdings davon auszugehen, dass noch deutlich mehr Fans aus Sachsen den Weg in die Hauptstadt an der Spree finden werden.
Im Vorfeld des Zweitliga-Krachers kam es bereits zu Spannungen im Zusammenhang mit der Ticketvergabe an Dynamo Dresden. Trotzdem sehen die Verantwortlichen bei den Blau-Weißen keinen Grund zur Panik oder übertriebener Sorge, und auch aus Dresden gab es beruhigende Aussagen.
Dynamo-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (38) äußerte den Wunsch, dass trotz der angespannten Situation alles friedlich bleibt. TAG24 hält Euch in einem Live-Ticker kontinuierlich über die aktuellen Ereignisse informiert.
Sportlich bietet die Lage bei den Spree-Athleten jedoch keinen Anlass zur Beunruhigung. Nach zuletzt vier Siegen in fünf Spielen und dem Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Angstgegner SV Elversberg präsentiert sich die Mannschaft von Trainer Stefan Leitl (48) gefestigt.
Abseits davon versucht der Hertha-Coach, den Fokus nicht vom Sport abzulenken. "Die Mannschaft konzentriert sich ausschließlich auf das Spiel. Es geht um ein Zweitliga-Match, und das sollte im Mittelpunkt stehen", betonte Leitl bei der Pressekonferenz.
Unmittelbar nach Abpfiff im Westteil der Stadt startet die Partie in der Alten Försterei: Ab 15.30 Uhr (Sky) empfängt Union den SC Freiburg.
In Köpenick dürfte die Polizei wohl weniger beschäftigt sein, denn die Anhänger des SC gelten als eher friedfertig. Dafür könnte sich auf dem Spielfeld ein intensives Duell entwickeln.
Beide Teams bewegen sich aktuell auf ähnlichem Niveau und liegen in der Tabelle nur durch einen einzigen Punkt getrennt im Mittelfeld. Allerdings musste Union beim Pokalsieg am Mittwoch in die Verlängerung, während die Breisgauer durch ihre Europapokal-Einsätze besser an englische Wochen gewöhnt sind, wie Union-Trainer Steffen Baumgart (53) vor dem Spiel erklärte.
Dass Freiburg in der Bundesliga noch nie in der Alten Försterei gewinnen konnte, wertete der Union-Coach als nebensächlich: "Das ist nur eine Statistik, die morgen keine Rolle spielt", erklärte der 53-Jährige. Es sei Unsinn, "in der Vergangenheit zu verharren". Dennoch möchte er die Serie natürlich gern fortsetzen.