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Krasse Worte nach 1:2-Niederlage! Dynamo-Trainer Stamm brodelt vor sich hin

Großaspach – Der Trainer von Dynamo Dresden, Thomas Stamm (41), wirkt normalerweise unbeeindruckt vom Ausgang der Spiele. Selbst bei Siegen oder Niederlagen behält er eine nüchterne Haltung – in Großaspach jedoch war es für ihn eine echte Herausforderung, nicht deutlich aus sich herauszugehen.

Die Vorstellung beim 1:2 gegen Stuttgart II gefiel ihm überhaupt nicht. Sein Unmut war unverkennbar, auch wenn er sich stets hinter seine Mannschaft stellte und viel Verantwortung auf sich nahm.

Dies markierte einen spürbaren – und trotz wiederholter Warnungen seinerseits befürchteten – Absturz in der Spannung nach den Derbys in Cottbus (1:1) und Aue (2:1). Der Schweizer wirkte sichtlich verärgert. Schon nach seinem Auftaktstatement drängte sich die Frage auf, weshalb er Aljaz Casar (24) zur Halbzeit in der Kabine ließ.

Auf diese Frage entgegnete er: "Wer auch nur die erste Hälfte und das erste Tor mitverfolgt hat, braucht die Frage nicht weiter zu stellen!" Der Satz ließ keinen Zweifel an seiner Missbilligung.

In den ersten 45 Minuten sah es für die SGD schlichtweg nach nichts aus. "Wir haben in dieser Phase komplett nicht überzeugt", erklärte der 41-Jährige. Zudem sorgten ein Doppelfehler von Lukas Boeder (27) und eben der von Casar beim 0:1 für zusätzliche Probleme.

Dynamo Dresden: Thomas Stamm nimmt sowohl sich selbst als auch seine Spieler in die Pflicht

"Die Jungs haben den nötigen Fokus nicht gebracht. Dafür stehe ich in der Verantwortung. Wenn wir schon in der ersten Hälfte so auftreten – wie beispielsweise beim 0:1 – dann fehlt uns das kämpferische Engagement. Das zwingt mich, auch an mir selbst zu zweifeln. Waren wir gut vorbereitet? So habe ich die Mannschaft noch nie erlebt. Dieses Spiel zählte definitiv zu unseren schlechteren Leistungen. Uns fehlten in den entscheidenden Momenten einfach konsequent die nötige Präsenz über die gesamten 90 Minuten", machte er ohne Umschweife klar.

Die kommende Trainingswoche wird sowohl theoretisch als auch praktisch spannend. Anhand seiner Worte kann man sicher sein, dass seine Spieler die Szenen des Spiels im Videoanalysestudium mehrfach durchgehen müssen. Ihre Fehler werden ohne Rücksicht auf Verluste aufgezeigt.

Doch es geht um mehr als nur individuelle Patzer: "Es gibt Aspekte, die wir besprochen hatten, sowie Spielsituationen, die wir mit dem Ball nicht umgesetzt haben. Uns fehlte die Leichtigkeit, und wir haben nicht die richtigen Positionen gefunden. Es geht nicht darum, die Jungs zu bemuttern. Wenn es um Zweikämpfe und um das Gewinnen der zweiten Bälle geht, erwarte ich von ihnen absoluten Einsatz. Ein solches Zweikampfverhalten, wie es bereits beim 0:1 zu sehen war, führt nicht zum Sieg. Es ist meine Aufgabe, unsere Fähigkeit zu verbessern, vor allem in der ersten Hälfte besser zu spielen – und das haben wir bisher nicht erreicht", so Stamms eindringliche Kritik.

Die Profis haben gegen 1860 München in einer Woche nun die Gelegenheit, ihrem Trainer wieder einen Grund zur Beruhigung zu geben.

Tabelle 3. Liga

Die aktuelle Tabelle der 3. Liga besagt: Der Mannschaft, die am Saisonende den ersten Platz belegt, wird der Titel des Drittligameisters verliehen und sie steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Die Mannschaft auf dem dritten Platz muss sich mit dem drittletzten Verein der 2. Bundesliga messen, um entweder den Aufstieg zu erreichen oder in der Liga zu bleiben.