Kann eine Niederlage der Anfang vom Aufschwung sein? Dynamos Kutschke und das besondere Darmstadt-Erlebnis
Konnte die erste und bisher einzige Heimniederlage dieser Saison für Dynamo Dresden ein Wendepunkt zum Positiven sein? Es sieht momentan danach aus. Trotz der Niederlage im DFB-Pokal zu Hause gegen Darmstadt mit 2:3 nach Verlängerung, war dieses Spiel mit all seinen Höhen und Tiefen möglicherweise das Highlight des Jahres für die SGD. Seitdem ist ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.
Obwohl das Team bereits Tage zuvor ein Heimspiel gegen Hannover mit 2:1 gewonnen hatte, führte erst die Begegnung mit Darmstadt zur wahren Stabilisierung der Mannschaft. Was löste also diese Partie aus? Die Spieler erkannten, was Dynamo wirklich bedeutet.
"Ganz klar. Viele haben mir gesagt, dass sie so etwas in den letzten 15 oder 20 Jahren nicht erlebt haben, wie an jenem Abend. Mit allem, was dazu gehörte, war es ein perfekter Pokalabend. Natürlich hätten wir gerne gewonnen", sagte Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke (36) am Dienstagabend während des Live-Podcasts Schwarz-Gelb im Schloss-Hotel Pillnitz.
"Man musste nur sehen, was die Spieler am Tag danach in den sozialen Medien posteten, was sie in der Umkleide sagten. Es war offensichtlich, dass sie so etwas in ihrer Karriere noch nicht erlebt hatten. Das zeigte deutlich, was Dynamo Dresden repräsentiert", freute sich der 36-Jährige.
Stefan Kutschke mahnt zur Vorsicht bei zu früher Aufstiegseuphorie
Das Spiel gegen Darmstadt hat die Mannschaft enger zusammengebracht. Danach folgten fünf schwierige Spiele, darunter ein 1:1 in Ingolstadt, ein 3:0 in Osnabrück, ein 1:1 gegen Saarbrücken, ein 4:2 in Sandhausen und zuletzt ein 3:0 gegen Bielefeld. Jetzt stehen noch zwei Spiele an, am Freitag zu Hause gegen Mannheim (15. Platz) und am 21. Dezember auswärts gegen Unterhaching (19.).
"Die Erwartungshaltung ist jetzt vermutlich so, dass weniger als vier Punkte aus den letzten beiden Spielen dieses Jahres gegen Mannheim und in Unterhaching als eine Enttäuschung angesehen würden", so Kutschke im Podcast, der eine demütige und bodenständige Haltung bevorzugt. Er erinnert auch an das Weihnachtsfest des vorherigen Jahres: "Damals galten wir nach Meinung vieler als das Maß aller Dinge. Die Frage war nicht, ob wir aufsteigen, sondern wann wir den Aufstieg feiern würden."
Was danach geschah, ist bekannt. Das möchte er nicht noch einmal erleben. Stattdessen hofft er, das Darmstadt-Feeling im Zeitraum Ende Mai noch einmal zu erfahren.
Die Bedeutung der Tabelle der 3. Liga
Die Tabelle der 3. Liga ist ausschlaggebend dafür, wer am Ende der Saison als Drittliga-Meister feststeht und in die 2. Liga aufsteigt. Auch der zweitplatzierte Verein steigt direkt auf. Der Drittplatzierte muss gegen den drittletzten der 2. Bundesliga in den Relegationsspielen um den Aufstieg oder Verbleib kämpfen.