Schafft es Dynamo, in die 2. Bundesliga aufzusteigen? Das meint die SGD-Legende Ralf Minge!
Dresden – Der Aufstiegswettkampf in die 2. Bundesliga ähnelt einem Schneckenrennen. Von den Top fünf Mannschaften konnte am Wochenende einzig Bielefeld gewinnen, während Dresden und Cottbus Niederlagen einstecken mussten. Saarbrücken und Ingolstadt traten Unentschieden an. Das absurde Geschehen an der Tabellenspitze lässt sich am Beispiel von Energie verdeutlichen.
Die Lausitzer holten in den letzten neun Begegnungen lediglich sieben Punkte: In Sandhausen und gegen Aue sicherten sie sich durch jeweils einen geschenkten Elfmeter und einen knappen 1:0-Sieg jeweils einen Punkt, gegen Hannover endete ihr Spiel 2:2. Gegenüber sechs Niederlagen – alle drei in der aktuellen „englischen Woche“ – kassierten sie in Partien mit 1860 (1:5), gegen Essen (0:1) und in Dortmund (1:4) zusammen zehn Gegentore, bleiben aber dennoch im Rennen um den Aufstieg.
Dieses Bild erscheint fast schon schmerzhaft, doch es liegt auch daran, dass keine Mannschaft konstant Punkte holt und immer wieder Aussetzer passiert sind. Beispielhaft dafür ist Dynamo, der in seinen letzten vier Heimspielen (2:0 gegen Wiesbaden, 0:0 gegen Dortmund, 2:2 gegen Ingolstadt und 0:1 gegen Osnabrück) lediglich fünf von möglichen zwölf Punkten einfahren konnte – eigentlich zu wenig, dennoch ist Dresden aktuell Tabellenführer.
Der ehemalige Sportgeschäftsführer Ralf Minge (64) bezeichnete den derzeitigen Aufstiegskampf in der 3. Liga kürzlich in einem Talk in Freital als „ein totes Rennen“.
"An der Tabellenspitze erreicht niemand im Durchschnitt zwei Punkte pro Spiel. Das ist äußerst selten. Man könnte fast behaupten, 20 Mannschaften spielen um den Klassenerhalt, und lediglich die beiden Besten steigen auf." Diese Aussage trifft seiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf.
"Ich wünsche Dynamo auf jeden Fall den Aufstieg und bin überzeugt, dass es letztlich reichen wird", betonte der 64-Jährige.
Selten bedeutet nicht, dass solche Situationen nicht schon einmal vorgekommen wären. Im letzten Jahr reichten Münster als zweiter Aufsteiger 67 Punkte, während Regensburg mit gerade einmal 63 in die Relegation zog – Dresden lag nur einen Punkt zurück.
Am kommenden Wochenende könnte sich in Sachen Aufstieg bereits eine Vorentscheidung abzeichnen. Derzeit belegen Dresden und Bielefeld die beiden direkten Aufstiegsplätze.
Dynamo trifft auf Saarbrücken, während Arminia Rostock empfängt. Sollten beide ihre Spiele gewinnen, sichern sie sich wichtige Vorsprünge. Verlieren sie jedoch, rückt der Abstand noch enger zusammen. Dynamo muss aus den defizitären Heimspielen lernen und darf seine Situation keinesfalls durch Selbstzufriedenheit gefährden.
Trainer Thomas Stamm (42) beschrieb nach dem Spiel gegen Osnabrück eine "zweite Halbzeit von guter Qualität" – eine Einschätzung, die nicht zum tatsächlichen Spielverlauf passte. Auch seine teils bissigen Kommentare gegenüber MagentaSport und in der anschließenden Pressekonferenz wirkten unangebracht. Daher lautet die Devise: Konzentriert bleiben wie in den vorangegangenen Wochen und Ruhe bewahren.