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Weht der Wind bereits von vorne? Dynamo will sich heute Abend gegen den KSC behaupten

Dresden – 20.30 Uhr, Flutlichtspiel: Am Samstagabend blickt ganz Fußball-Deutschland nach Dresden. Im Rudolf-Harbig-Stadion werden mehr als 31.000 Zuschauer erwartet, zudem verfolgen über eine Million Fans die Begegnung vor den Bildschirmen. Bedeutet das für Dynamo eine veränderte Herangehensweise im Duell mit dem Karlsruher SC?

„Das spielt keine Rolle, außer dass man vielleicht etwas stärker im Rampenlicht steht und mehr Menschen zuschauen. Was die Taktik und die Einstellung der Spieler betrifft, ist das längst Routine. Ob wir jetzt um 20.30 Uhr in der 2. Liga oder um 19 oder 19.30 Uhr in der 3. Liga antreten – das ist für uns nichts Neues. Auch das Pokalspiel gegen Darmstadt im letzten Jahr begann erst spät am Abend, daher ist dieser Ablauf gewohnt“, erklärt Thomas Stamm (42).

Dennoch sind die Rahmenbedingungen aktuell andere. Die SGD befindet sich mit lediglich fünf Punkten auf einem Abstiegsplatz, während der KSC mit neun Zählern Vorsprung die Aufstiegsränge anvisiert. Zu Hause wartet Dresden zudem noch auf den ersten Sieg.

Der Druck nimmt nicht ab, und auch die Stimmung könnte sich bald drehen. „Im Kern geht es darum, gute Leistungen zu zeigen. Nach dem Spiel in Darmstadt hat man ganz deutlich gespürt, dass die Mannschaft alles gegeben hat – das haben uns auch die Fans zurückgemeldet“, betont Dynamos Trainer.

„Wir haben in jedem Match bewiesen, dass wir alles auf dem Feld lassen und stets unser Bestes geben. Nun gilt es, an der Qualität und vor allem an der Konstanz zu arbeiten. Im Profifußball gehört es dazu, dass bei ausbleibenden Erfolgen der Gegenwind irgendwann stärker wird.“

Dies habe laut dem Schweizer jedoch keinen Einfluss auf die tägliche Arbeit.

„Wir sollten den bisherigen Weg beibehalten. Das spüren wir auch an der großartigen Unterstützung der Fans, die sehen, dass wir nah dran sind und uns immer voll reinwerfen“, so Stamm weiter.

„Dass der Wind manchmal von vorne kommt, ist nicht nur in Dresden so. Das kann medial, von den Zuschauern oder intern passieren – daran wird sich in 20 Jahren nichts ändern. Deshalb spüre ich den Druck genauso, wie wenn wir fünf Spiele in Folge gewonnen haben. Der Druck aus der eigenen Erwartungshaltung ist stets am größten, unabhängig davon, was Medien oder Zuschauer sagen.“

Dieser Druck wird auch vor dem großen Live-Publikum am Samstagabend nicht geringer. „Wer das nicht aushält, ist fehl am Platz – als Spieler, Vereinsverantwortlicher oder in meiner Funktion. Das gehört einfach dazu. Man sollte es als Herausforderung und Privileg sehen, mit diesem Druck umgehen zu können“, so der Coach von Dynamo.

Sein Wunsch ist es, genauso wie alle Anhänger, dass „wir für die Leistungen der vergangenen Wochen endlich belohnt werden.“

Stand in der 2. Bundesliga

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Am Saisonende ist der Erstplatzierte Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg oder den Klassenerhalt in Deutschlands höchster Fußballliga.