Eigenheim, Trainerteam und Mannschaft: Die vielfältigen Herausforderungen für Sören Gonther
Dresden – Am vergangenen Wochenende ist Sören Gonther gemeinsam mit seiner Familie in sein neues Zuhause nahe Kassel eingezogen. Dieser Umzug ist mit viel Arbeit und Stress verbunden. Um den Alltag reibungslos zu organisieren, sind eine gute Planung und Logistik unerlässlich. Die erste große Herausforderung hat er somit hinter sich gebracht, doch die nächste wartet bereits: Dynamo!
Der 39-Jährige wird bei Dynamo mit vollem Einsatz weitermachen. In den kommenden Tagen und Wochen stehen ihm reichlich Aufgaben bevor. Seit Montag ist er offiziell im Amt.
„Ich freue mich sehr darauf, wieder nach Dresden zurückzukehren. In den vergangenen Jahren habe ich die SGD aufmerksam verfolgt und die Entwicklungen auf dem Spielfeld hautnah mitbekommen“, erklärt er. Aus diesen Beobachtungen will er seine zukünftigen Entscheidungen ableiten. Dabei scheut er sich auch nicht davor, unpopuläre Maßnahmen zu ergreifen. „Jetzt ist es wichtig, im Team die richtigen Entscheidungen zu treffen“, betont er bereits.
Dies beginnt bereits bei der Trainerposition. Nach drei Niederlagen in Folge steht Thomas Stamm etwas unter Druck und wirkte nicht immer souverän. Besonders das Spiel gegen Kiel hinterließ Fragen: Warum wurden erst in der 74. Minute bei einem Rückstand von 1:2 die defensiv ausgerichteten Claudio Kammerknecht und Vinko Sapina eingewechselt, statt gleich Christoph Daferner und Stefan Kutschke zu bringen? Diese beiden Spieler kamen erst zehn Minuten später auf den Platz, was für Verwunderung sorgte.
Die Mannschaft steht allerdings hinter ihrem Coach. „Mit ihm läuft alles gut“, versicherte Kofi Amoako nach dem Spiel. Auf die Frage, ob Stamm weiterhin der richtige Trainer sei, antwortete Christoph Daferner: „Auf jeden Fall. Wir Spieler sind jetzt gefordert.“ Auch Konrad Faber äußerte sich positiv: „Er erreicht uns definitiv.“ Gonther wird sicherlich das Gespräch mit dem Mannschaftsrat suchen und sich selbst ein Bild machen. Dennoch wird auch er sich überlegen, ob ein Trainerwechsel sinnvoll wäre.
Denn: Häufige Trainerwechsel führen selten zum Erfolg. Gerade in Krisenzeiten ist Beständigkeit oft wertvoller. Stamm hat bewiesen, dass er das Zeug zum guten Trainer hat – das Problem lag eher im qualitativ nicht optimalen Personal, weshalb er immer wieder Änderungen vornehmen musste.
Stamm selbst zeigt sich zuversichtlich, die Wende schaffen zu können: „Die Spiele sind sehr knapp, die Jungs sind fokussiert. Die Energie, die ich jeden Tag spüre, gibt mir viel Hoffnung, dass wir in der Rückrunde deutlich mehr Punkte sammeln werden.“ Gleich zu Beginn müssen sechs Punkte her – gegen Fürth und in Magdeburg.
Mit Sicherheit wird es Veränderungen im Kader geben. Große Eingriffe in die Wintertransfers sind allerdings kaum noch möglich, da die Fristen fast abgelaufen sind. Dennoch kann Gonther diese Transfers noch kritisch prüfen, beurteilen, ob sie tatsächlich Verstärkungen darstellen, und im schlimmsten Fall blockieren.
Darüber hinaus wird Gonther genau analysieren müssen, wer den Verein verlassen sollte, um die Mannschaft nicht unnötig zu vergrößern. Es gibt einige Kandidaten. Dabei wird ihm auffallen, dass die Herausforderung mit dem eigenen Haus gar nicht so groß war.