Amoako ärgert sich über vermeidbare Dynamo-Gegentore: „Wir bestrafen uns immer wieder selbst“
Kiel – Manchmal fehlen einem einfach die Worte – so erging es auch in Kiel. Holstein hat das Spiel nicht 2:1 gewonnen, weil sie überlegen waren. Der Gastgeber nahm lediglich ein Geschenk der Gäste dankbar an und profitierte zudem beim zweiten Treffer vom Schiedsrichter. Doch selbst bei der anschließenden Ecke hätte Dynamo Dresden in der Defensive besser stehen müssen.
Wenn der Gegner Dynamo komplett dominieren würde, könnte man sagen, dass die Niederlage gerechtfertigt ist. Doch hier sind es vor allem die Fehler der SGD, die immer wieder zu einfachen Gegentoren führen. Gerade deshalb muss man auch mal klar anmerken: So geht es nicht weiter. Diese Nachlässigkeiten waren in der vergangenen Saison in der 3. Liga nicht zu beobachten.
Dresden führte dank eines Kopfballtores von Vincent Vermeij (31, 12. Spielminute) verdient und hatte das Spiel unter Kontrolle. Die Gastgeber waren nicht einmal annähernd vor dem Tor von Schreiber aufgetaucht.
Alles schien für die SGD zu laufen, bis Friedrich Müller (19) aus ungeklärten Gründen einen Freistoß 40 Meter vor dem eigenen Tor zu dem heranstürmenden, aber von zwei Kielern bewachten Luca Herrmann (26) passte, der den Ball jedoch verlor. Plötzlich stand es 1:1 – völlig überraschend für die Störche, die schier ungläubig wirkten.
„Wir machen aus einer eigenen Chance einen Nachteil. Wir bestrafen uns immer wieder selbst“, zeigte sich Kofi Amoako (20) nach dem Spiel äußerst frustriert.
„Das erste Gegentor darf uns gar nicht passieren, und schon gar nicht das zweite“, betonte der 20-Jährige. „Auch wenn der Kieler den Ball mit der Hand berührt hat, müssen wir den Gegenangriff und die anschließende Ecke insgesamt besser verteidigen.“
Verliert man irgendwann den Glauben an sich und die Mannschaft, wenn immer wieder entscheidende Fehler passieren?
Amoako dachte lange nach: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte keine Zweifel. Ich versuche immer, den Kopf oben zu behalten“, gab er offen zu. „Aber jeder im Team unterstützt jeden. Deshalb gehen wir mit voller Motivation ins neue Jahr. Jetzt heißt es aber erst einmal Energie tanken“, so der U21-Nationalspieler.
Kann er jetzt wirklich abschalten? Dynamo hat in der Hinrunde nur drei Spiele gewonnen, selbst gegen vermeintlich schwächere Teams wie Kiel verloren und steht auf dem letzten Tabellenplatz.
„Es tut uns allen gut, jetzt kurz Abstand vom Fußball zu gewinnen. Über Weihnachten sind alle bei ihren Familien, und die Familie ist einfach das Wichtigste“, konnte Amoako am Ende sogar ein kleines Lächeln zeigen.
Tabelle der 2. Bundesliga
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Ende der Saison Platz 1 belegt, ist Meister der 2. Bundesliga und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Gleiches gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte muss in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga antreten, um entweder den Aufstieg zu schaffen oder den Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse zu sichern.