Wurde Dynamo Dresden von den Bubis des VfB Stuttgart zu sehr unterschätzt?
Dresden – Die Niederlage von 1:2 in Großaspach gegen den VfB Stuttgart II wirft fast zwangsläufig die Frage auf: Hat Dynamo Dresden die sogenannten Bubis zu leichtfertig bewertet? Bis zur Roten Karte für Mohamed Sanko (68.) machte das Aufeinandertreffen fast einen zu entspannten und uninspirierten Eindruck. Doch mit dem Gegentor kam dann die bittere Abrechnung. Die Profis von Dynamo weisen diesen Vorwurf jedoch entschieden zurück.
Trainer Thomas Stamm (41) hatte bereits im Vorfeld ausdrücklich vor diesem Gegner gewarnt und betont, dass Begegnungen mit dieser Art von Mannschaften richtungsweisender seien als die Partien gegen Cottbus oder Aue.
Innenverteidiger Lukas Boeder (27) relativiert die Vorwürfe: „Ich würde nicht sagen, dass wir den Gegner unterschätzt haben. Wir hatten einen klaren Plan und wussten, worauf wir uns einlassen. Es ist unangenehm, wenn man in solch einem Umfeld spielt – das merkt man im Vorfeld, und das wird auch kommuniziert. Wenn wir es dann zulassen, dass der Gegner zu viele Fehler ausnutzt, obwohl er an einem guten Tag spielen könnte, dann liegt das an uns, denn wir waren schlichtweg nicht gut genug.“
Auch Kapitän Niklas Hauptmann (27) verneinte den Vorwurf: „Wir haben sie überhaupt nicht unterschätzt – nicht im Geringsten. Uns war von Anfang an klar, dass es ein hart umkämpftes Spiel werden würde.“
Für Boeder war die Ursache des negativen Spielverlaufs in erster Linie die eigene Unzulänglichkeit, nicht primär der Gegner, der lediglich zwei von drei Chancen gnadenlos auszunutzen wusste.
Dynamo Dresden mangelte es vor dem Gegnerkasten an Lösungen
„Wir müssen an uns selbst arbeiten und sauberer auftreten. Es gab definitiv zu viele Fehler. Bei dem unschönen Gegentor, das wir kassiert haben, übernehme ich meinen Anteil an der Schuld, denn den Ball hätte ich nicht so leichtfertig abgeben dürfen“, so Boeder im Zusammenhang mit dem 0:1. „Danach fiel es uns schwer, wieder ins Spiel zu finden und in deren Sechzehnerzone vorzudringen.“
Insbesondere vor dem gegnerischen Strafraum fehlte es an kreativen Lösungen, obwohl Dynamo in Überzahlsituationen immer wieder versuchte, Druck aufzubauen. Die Chancen waren zwar präsent, doch mangelte es oft an Entschlossenheit und Durchschlagskraft.
„Wir müssen uns in gefährlichere Situationen begeben und auch ein oder zwei weitere Torschüsse erzwingen. Manchmal muss man einfach draufhalten und vielleicht auch mit etwas Glück das Tor erzielen“, meint Boeder und äußert damit seine Hoffnung, dass sich die Mannschaft am Sonntag in der Heimpartie gegen 1860 München steigern kann.
Tabelle 3. Liga
Die Bedeutung der Platzierungen in der 3. Liga lässt sich wie folgt zusammenfassen: Der Erstplatzierte wird Drittliga-Meister und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte erhält den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss um Aufstieg kämpfen, indem er gegen das drittletzte Team der 2. Bundesliga antritt, um entweder den Aufstieg zu sichern oder den Verbleib in der Liga zu erreichen.