zurück

Wie viel TV-Geld Dynamo in der 2. Liga erhält: Ab wann lohnt es sich wirklich?

Dresden – Reichlich Einnahmen aus der TV-Vermarktung in der 2. Bundesliga sorgen automatisch für finanzielle Stabilität bei Dynamo?

Stephan Zimmermann, Finanz-Geschäftsführer, schmunzelt bei dieser Frage. „Nicht ganz“, lautet seine erste Antwort. Der 38-Jährige erläutert anschließend, warum der Klub die Millionen dringend benötigt, merkt aber auch an, dass die wirtschaftliche Lage schon deutlich schlechter war.

Da Eintracht Braunschweig den Klassenerhalt geschafft hat, startet Dynamo auf Platz 18 in der TV-Geldtabelle der 2. Liga. Die Verteilung erfolgt nach einer Fünfjahreswertung. In dieser hat Dynamo vier Jahre in der 3. Liga und erst ein Jahr in der 2. Liga absolviert.

Mitaufsteiger Bielefeld weist in dieser Berechnung zwei Jahre Bundesliga und ein Jahr 2. Liga auf und befindet sich damit im Mittelfeld der 2. Liga.

Im vergangenen Jahr belegte Ulm Rang 18 und erhielt 7,3 Millionen Euro – in etwa in diesem Bereich wird sich auch Dynamo bewegen. Das bedeutet eine Steigerung um 6,1 Millionen gegenüber der 3. Liga.

Insgesamt bekommen sämtliche berechtigten Clubs zusammen 20 Millionen Euro aus der TV-Vermarktung – ein deutlicher Sprung.

Zimmermann erklärt jedoch: „Um in dieser TV-Rangliste nach oben zu klettern, genügt es nicht, die Klasse zu halten. Wir müssen uns in den kommenden Jahren auch zwei- bis dreimal im oberen Tabellenbereich festsetzen.“ Erst dann lohne sich der TV-Geldzuwachs wirklich.

Zum Vergleich: Im letzten Jahr erhielt Magdeburg als Tabellen-13. 9,31 Millionen Euro, während der Zehnte Karlsruhe bereits 12,4 Millionen bekam. Das sind erhebliche Unterschiede.

Doch die steigenden TV-Einnahmen sind fast schon zwingend notwendig, da auch die Ausgaben ansteigen.

So musste für den Aufstieg eine Prämie an die Mannschaft gezahlt werden, „gleichzeitig erhöhen sich die Spielergehälter in der 2. Liga. Darüber hinaus müssen wir für das Stadion in der kommenden Saison über vier Millionen Euro Pacht zahlen – ein großer Nachteil gegenüber anderen Vereinen der Liga. Auch die Kosten für Sicherheitsdienst und Sanitätsversorgung steigen“, berichtet Zimmermann.

Er zeigt sich dankbar, „dass zumindest ein Teil der Zuschüsse von der Stadt genehmigt wurde“.

Ein weiterer Kostenpunkt: Die Eintrittskarten beinhalten stets ein VVO-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr, sodass Fans die An- und Abreise kostenlos nutzen können. Diese Kosten trägt Dynamo.

„Der Preis für den VVO-Anteil wurde kürzlich deutlich erhöht, was bei uns Mehrkosten von knapp einer halben Million Euro verursacht. Wir müssen nun prüfen, ob Änderungen notwendig sind“, so der Finanzchef der SGD.

Zusätzlich investiert der Verein in eigene Projekte: den Erwerb des Trainingszentrums, ein neues Catering-Konzept sowie den Aufbau der „U21“. Zimmermann betont: „Diese Ausgaben lohnen sich langfristig für den Club und zahlen sich aus.“ Auch das Thema Fanshop steht noch auf der Agenda: „Wir werden dem Aufsichtsrat im Juni eine Lösung präsentieren.“

Damit all diese Herausforderungen bewältigt werden können, gibt es eine unabdingbare Voraussetzung: sportlicher Erfolg.