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Training bei Hitze – Dynamo setzt auf bewährte Methoden

Dresden – Niko Kovac (53) ist eigentlich nicht dafür bekannt, sich zu beklagen. Doch bei der großen Hitze in den USA äußerte sich der sonst so robuste Trainer von Borussia Dortmund, dass seine Spieler sich fühlen, als würden sie "wie ein Grillhähnchen gebraten". Bei der Klub-WM forderten die extremen Temperaturen die Athleten bis an ihre Belastungsgrenze. In Dresden sind es zwar keine 45 Grad, dennoch herrscht auch hier eine hohe Wärmebelastung beim Training.

Für die Teilnehmer der Klub-WM bedeutet das Wetter eine zusätzliche Belastung, die sich negativ auf die Spielqualität auswirkt. So berichtete Marcos Llorente (30, Atletico Madrid) aus Pasadena von der „qualvollen“ Hitze: „Meine Zehen schmerzten, sogar meine Nägel taten weh – unglaublich.“

Die Aussagen wirken glaubwürdig, besonders in Verbindung mit den eindrucksvollen Bildern. Auch Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) berücksichtigt diese Bedingungen bei der Planung seiner Trainingseinheiten. Am Donnerstagnachmittag, bei der zweiten Einheit des Tages, werden beispielsweise 30 Grad im Schatten erwartet. Wie geht er mit der heißen Witterung um?

„Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder man lässt das Training wie gewohnt stattfinden oder man verlegt es auf eine frühere Tageszeit, wenn die Temperaturen noch niedriger sind. Das könnte allerdings dazu führen, dass man am ersten Spieltag von der Hitze überrascht wird“, erklärt der 42-Jährige. Dies gilt besonders, wenn die Profis noch nicht an solche hohen Temperaturen gewöhnt sind.

„Ich halte es für sinnvoll, sich an die Hitze zu gewöhnen, jedoch vielleicht die Dauer der Einheiten zu reduzieren. Wir bleiben bei unseren Trainingszeiten und haben damit bereits im vergangenen Jahr positive Erfahrungen gesammelt“, sagt der Schweizer Trainer, ergänzt aber: „Wenn die Temperaturen auf 35 bis 40 Grad steigen, sollte man das nochmal überdenken. Wichtig ist, zu den Uhrzeiten zu trainieren, zu denen auch die Spiele stattfinden, also etwa um 13 oder 13.30 Uhr.“

Was für den Durchschnittsmenschen bei solchen Temperaturen essenziell ist, gilt für die Profis umso mehr: „Viel trinken ist entscheidend.“ Dabei wird ihm sicher auch sein Kollege Kovac zustimmen.