Dynamo-Talent Müller muss sich "in ganz Deutschland vor niemandem verstecken"
Dresden – Der unscheinbare Name Friedrich Müller (19) täuscht über sein großes Potenzial hinweg: Bei Dynamo Dresden ist man sich sicher, dass man von dem Youngster in den kommenden Jahren noch viel hören wird.
Jugendleiter Marco Hartmann (37) beschreibt den 19-Jährigen so: „Ihr werdet ihn in den nächsten Jahren hoffentlich noch besser kennenlernen. Er ist ein Spieler, der kaum Emotionen zeigt – total entspannt und gelassen.“ In der aktuellen Saison bekommt Müller erstmals die Gelegenheit, sich bei den Profis in der Vorbereitung richtig zu empfehlen.
Die Eindrücke, die er dabei hinterlassen hat, sind vielversprechend – nicht zuletzt durch sein Tor beim 2:4 gegen Slavia Prag. Müller hat durchaus gute Chancen, der nächste vielversprechende Neuzugang aus Dresden nach Tony Menzel (20) und Jonas Oehmichen (21) zu werden.
U21-Trainer Sebastian König (37), der ihn im vergangenen Jahr in der U19 betreute, schwärmt: „Friedrich hatte im ersten Halbjahr der U19 eine schwierige Phase. Er litt an einer schweren Wirbelverletzung und fiel lange aus. Danach brauchte er Zeit, sich zurückzukämpfen, doch in der Rückrunde zeigte er herausragende Leistungen. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren nur wenige Spieler besser entwickeln werden als ihn.“
Er fügt hinzu: „Er bringt eine Physis und ein Durchsetzungsvermögen mit, das bei einem A-Jugendlichen selten zu finden ist. In seinem Jahrgang muss er sich deutschlandweit vor niemandem verstecken.“
Trotzdem möchte man bei der SGD „den Druck nicht zu groß werden lassen“, betont König. „Es zeichnet sich zwar schon ab, aber Friedrich bleibt ein sehr bodenständiger Typ. Er prahlt nicht damit, dass er in Prag ein Tor geschossen hat, sondern bleibt eher ruhig – und das ist klasse. Er liefert auf dem Platz ab und ist gleichzeitig gelassen. Ich denke, das wird sich langfristig auszahlen. Deshalb hoffe ich, ihn bald auch in der 2. Liga spielen zu sehen.“
Der zentrale Mittelfeldspieler soll vor allem in der zweiten Mannschaft weiterhin behutsam an den Erwachsenenfußball herangeführt werden.
„Er bringt viele Voraussetzungen mit, und genau für Spieler wie ihn ist die U21-Mannschaft da: Sie soll Schritt für Schritt an den Profibereich heranführen – durch regelmäßiges Training mit den Profis und gleichzeitig wöchentliche Einsätze im Männerbereich, ohne dass er auf der Tribüne sitzen muss“, stellt Hartmann klar.
„Mein Wunsch ist natürlich, dass er vielleicht unser erster Prototyp wird, bei dem ich sagen kann: ‚Wir haben diesen Jungen über die U21-Mannschaft zu den Profis gebracht.‘“
Auch König stimmt dem zu: „Genau dafür machen wir das. Solche Spieler möchte ich hier nicht mehr sehen, sondern im Stadion auf dem Platz. Wenn er dann nicht bei uns spielt und wir dadurch vielleicht etwas Qualität verlieren, ist das für mich völlig in Ordnung, denn genau dafür arbeiten wir alle.“