Bei Dynamo wird die Atmosphäre immer angespannter, Stamm zeigt sich genervt: „Nicht zweitligatauglich“
Dresden – Nach zehn Spieltagen glaubt man, dass die Tabelle mittlerweile ein realistisches Bild abgibt. Und tatsächlich spiegelt sie die Situation der SGD korrekt wider. Dynamo befindet sich nach der 1:2-Heimniederlage gegen Paderborn zurecht auf dem Relegationsplatz 16. Mit einem Sieg, vier Unentschieden und fünf Niederlagen ist die Bilanz ernüchternd. Das reicht nicht aus – der direkte Weg führt zurück in die dritte Liga.
Was man Dynamo zugutehalten muss: Das Team war niemals chancenlos oder wurde regelrecht zerlegt.
Bis auf die Partie gegen Darmstadt (0:2) waren die Niederlagen stets knapp und meist nur mit einem Tor Unterschied. Dennoch sind es eben Niederlagen, da sich Fehler im Defensiv- und Offensivspiel nicht abstellen lassen, die Mannschaft im Verlauf der Spiele die Kontrolle verliert und der Gegner meist etwas cleverer agiert.
Oft spielte auch das Pech mit, wie zum Beispiel das unglückliche Eigentor von Lars Bünning (27) in Münster (2:2) oder der Handelfmeter gegen Paderborn. Doch auf Dauer ist das keine Ausrede mehr – es mangelt schlichtweg an Qualität.
Nach der Pleite gegen Paderborn äußerten sich Trainer und Spieler zwar noch ruhig, doch der Ton wird allmählich härter. Wer auch immer befragt wurde, zeigte sich genervt.
„So wie wir defensiv verteidigen und Zweikämpfe führen, sind wir nicht gut genug, um drei Punkte zu holen. Das tut weh, aber das ist die Realität, an der wir arbeiten müssen“, erklärte Trainer Thomas Stamm (42) unverblümt:
„Zwei Gegentore sind aktuell der Schnitt – das ist in der Gesamtheit nicht zweitligatauglich, wie wir verteidigen. Wir müssen die Zweikämpfe grundsätzlich anders angehen. Es ist meine Verantwortung, dass wir uns verbessern. Diesen Schritt haben wir diese Woche nicht geschafft, weil wir es nicht geschafft haben, die trainierten Inhalte auf ein höheres Niveau zu bringen.“ Fehlende Qualität eben!
Auch Torjäger Christoph Daferner (27), der sein Team mit dem Elfmeter zum 1:0 (26.) in Führung brachte, sprach ruhig, aber bestimmt: „Es ist frustrierend, jede Woche dasselbe erzählen zu müssen – das nervt enorm. Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen den beiden Teams, trotzdem gelingt es uns nicht, enge Spiele für uns zu entscheiden.“
Lars Bünning stimmte ihm zu: Wieder kein Sieg, wieder keine Punkte vor heimischem Publikum. Die einstige Festung ist gefallen.
„Es ist eine Schande, dass wir trotz der Unterstützung unserer Fans und dieser Kraft noch keinen Heimsieg errungen haben. Dass wir mithalten können, hören wir selbst schon lange nicht mehr gerne. Aber das reicht eben nicht. Wir brauchen Punkte – und dafür müssen wir auch mal dreckig spielen und uns davon lösen, dass es immer schön aussehen muss“, platzte ihm der Kragen.
Bei Dynamo wird die Situation immer unruhiger und die Stimmung kälter – vor allem der Blick auf die Tabelle macht deutlich, dass sie nicht mehr lügt!
Tabelle 2. Bundesliga
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Saisonende ist Meister der zweiten Liga und steigt in die 1. Bundesliga auf. Dies gilt ebenso für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte spielt in einer Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.