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Übertrifft Hertha, Schalke & Co.: In welchen Bereichen Dynamo bereits an der Zweitliga-Spitze steht

Dresden – Dynamo Dresden verbrachte drei Spielzeiten in der 3. Liga. Der erneute Aufstieg in die zweite Bundesliga soll diesmal von nachhaltiger Dauer sein. Ein direkter Durchmarsch ist jedoch eher ein Wunschdenken. Dennoch gibt es Bereiche, in denen die SGD bereits jetzt einen Platz unter den Aufstiegsaspiranten einnimmt.

Nein, dabei geht es nicht um die Zuschauerzahlen. Mit durchschnittlich 28.991 Besuchern pro Partie liegt Dynamo zwar ligaweit auf einem Spitzenplatz, in der zweithöchsten Spielklasse würde das aber nur für Rang zehn reichen – noch vor dem 1. FC Magdeburg.

Traditionsvereine wie Schalke 04, Hertha BSC oder Kaiserslautern erreichen hier deutlich höhere Werte – jedoch nicht in sämtlichen finanziellen Kennzahlen.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat vor Beginn der neuen Saison umfangreiche Daten aller Profi-Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga veröffentlicht. Dabei wird deutlich: Dynamo mischt auch im Unterhaus bei den finanzstarken Vereinen mit – zumindest was das Eigenkapital betrifft.

Mit rund 11,47 Millionen Euro Eigenkapital steht Dynamo finanziell besser da als die meisten Zweitligisten. Nur Kaiserslautern (28,32 Mio. Euro) und der SV Darmstadt 98 (22,53 Mio. Euro) weisen höhere Werte auf.

„Wenn das so stimmt, ist das natürlich erfreulich. Allerdings werden wir in der Übersicht noch als Drittligist aus der Saison 2023/24 geführt“, erklärt Dynamos Finanzgeschäftsführer Stephan Zimmermann (38).

„Das Eigenkapital ist eine Kennzahl, mit der du aus der Bilanz erkennen kannst, ob ein Verein über Vermögenswerte verfügt oder Schulden angehäuft hat.“

Das Eigenkapital ergibt sich aus dem Unterschied zwischen den Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Die nicht ganz tagesaktuellen Zahlen zeigen: Im Vergleich zu vielen anderen Zweitligisten ist Dynamo ein finanziell sehr stabiler Klub.

Ganz anders präsentiert sich die Lage bei Schalke 04. Der Europapokalsieger von 1997 weist laut Bilanz ein negatives Eigenkapital von minus 103,97 Millionen Euro auf. „Ein negatives Eigenkapital deutet auf hohe Schulden hin, sagt aber nichts darüber aus, ob ein Verein in der Lage ist, diese Verbindlichkeiten zu begleichen“, erläutert Zimmermann.

Der 38-Jährige räumt ein: „Schalke ist hier ein extremes Beispiel. Auf den ersten Blick würde man im Vergleich zu uns sagen, dass der Verein finanziell sehr angeschlagen ist. Sie haben hohe Verbindlichkeiten, die sie in der Vergangenheit eingegangen sind. Sofern jedoch genügend liquide Mittel vorhanden sind, um die Schulden zu bedienen, verliert das Eigenkapital an Aussagekraft.“

Der Kauf des Trainingszentrums durch Dynamo hatte nur begrenzte Auswirkungen auf das Eigenkapital des Vereins. Die Akademie war bereits zuvor im Anlagevermögen verbucht. „Der Kauf hat lediglich zu einer Veränderung der Werte geführt“, erklärt der Finanzchef.

Interessant ist zudem: Mit 357.000 Euro Ausgaben für Spielerberater zählt die SGD – nach Arminia Bielefeld (338.000 Euro) – zu den sparsamsten Vereinen. Ganz vorn liegt in der Saison 2023/24 Hertha BSC mit 7,62 Millionen Euro.