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Dynamo-Kapitän Kutschke findet keine Erklärung für enttäuschende erste Halbzeit: „Das war absolut inakzeptabel“

Dresden – Stefan Kutschke (37), Kapitän von Dynamo Dresden, fiel es schwer, die enttäuschende Auftaktleistung seiner Mannschaft gegen Eintracht Braunschweig zu erläutern, während im Hintergrund die ausgelassene Kabinenfeier der Gäste zu hören war.

Erstmals trat Kutschke dabei ungewöhnlich leise auf. Der erfahrene Stürmer wirkte sichtlich ernüchtert nach der neunten Niederlage der Saison – einem Ergebnis, das angesichts der Konkurrenzsituation auch die Tabellenführung der Abstiegsplätze in der 2. Bundesliga bedeutet.

„Verantwortung übernehmen, Einsatz zeigen, Leidenschaft und die richtige Einstellung – davon war heute nichts zu sehen“, kritisierte der Routinier deutlich.

Er betonte: „Das war einfach unvorstellbar schlecht!“. Eine konkrete Begründung für diese schwache Leistung hatte er jedoch nicht parat: „Woher das kommt, ist schwer zu sagen. Wenn wir in die Köpfe hineinschauen könnten, wären wir sicherlich schlauer. Dieses Auftreten hat mich wirklich überrascht.“

Es muss allerdings erwähnt werden, dass auch „Kutsche“ selbst nicht seinen besten Tag hatte. Eigentlich war er nicht für die Startelf vorgesehen, doch verletzungsbedingt konnte Vincent Vermeij nicht spielen.

In seinem ersten Startelfeinsatz seit dem 12. April wirkte Kutschke oft isoliert, verlor zahlreiche Zweikämpfe und leitete mit einem unglücklichen Rückpass das 0:1 ein. Andererseits sorgte sein Kopfball auf Jakob Lemmer für den wichtigen 1:2-Anschlusstreffer.

Dies reichte jedoch erneut nicht zum Punktgewinn. Wieder stellt sich die Frage, ob der Druck im Abstiegskampf zu groß war: „Damit muss ich klarkommen. Wenn ich mich für diesen Verein entscheide, dann gehört das dazu. Ich muss mit dem Druck umgehen können, wenn ich auf einem bestimmten Niveau spielen will, das auch jeder sehen soll“, erklärte Kutschke.

Trotz allem erhielten die Spieler für die starke zweite Hälfte von den Fans vereinzelt anerkennende Worte – verbunden mit einer klaren Forderung.

„Grundsätzlich ist jedes Heimspiel für uns enorm wichtig. Und jetzt gab es auch eine deutliche Botschaft in Richtung Kiel“, bestätigte Kutschke.

„Man muss sich dort zerreißen und in diesem Spiel ein anderes Gesicht zeigen. Ich denke nicht, dass mehr als 500 Fans mitfahren werden. Umso wichtiger ist es, für die wenigen Unterstützer kurz vor Weihnachten und für unseren Verein drei Punkte zu holen.“

2. Bundesliga Tabelle

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenerste am Saisonende wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Das Gleiche gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg oder den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.