Entscheidung getroffen: So viel Mietzuschuss erhält Dynamo für das Rudolf-Harbig-Stadion
Dresden – In der aktuellen Saison bekommt Dynamo lediglich 500.000 Euro als Mietzuschuss für das Rudolf-Harbig-Stadion, was zwar über den ursprünglichen Erwartungen liegt, jedoch hinter den Hoffnungen zurückbleibt. Dies hat der Stadtrat am Montagabend beschlossen, während in den Jahren der Drittliga immer 1,5 Millionen Euro gezahlt wurden.
Der vereinbarte Kompromiss war bereits im Vorfeld festgelegt worden. Im ursprünglichen Vorschlag von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53, FDP) sah man keinerlei Zuschuss für Dynamo vor.
Im Tagesordnungspunkt „Betriebskostenbeihilfe an PG Stadion Dresden zur Miet- und Pachtminderung SG Dynamo Dresden“ waren ursprünglich für beide Saisonjahre jeweils „0,00 Euro“ vorgesehen. Somit entspricht der Beschluss nun zumindest einem Drittel der ursprünglich in Aussicht gestellten Summe.
Seit 2009 wird die sogenannte „freiwillige Betriebsbeihilfe“ an die Stadion-Projektgesellschaft ausbezahlt, wodurch die Mietforderungen gegenüber Dynamo in entsprechender Höhe gemindert werden.
Die Nutzungsgebühr in Dresden ist dabei im Vergleich zu anderen Vereinen ausgesprochen hoch. So sind beispielsweise für das 2018 neu eröffnete Erzgebirgsstadion, das vom Ligarivale Erzgebirge Aue genutzt wird, pro Jahr lediglich 300.000 Euro an den Landkreis als Eigentümer zu entrichten.
Für Dynamo hat sich nun ein Millionenloch ergeben, das dringend geschlossen werden muss, während der Verein derzeit beträchtlich investiert – etwa in das Trainingszentrum.
Der Erwerb kommt für die SGD zudem zu einem vorteilhaften Zeitpunkt. Hätte der Kaufmietvertrag bis Ende 2045 bestanden, hätte der Verein an den Bauherrn, die Gesellschaft für Immobilienwirtschaft mbH Dresden (DGI), insgesamt rund 11,3 Millionen Euro zahlen müssen – zusätzlich zu einer einmaligen Erhöhung der Grunderwerbssteuer um 5,5 Prozent.
Dank des vorzeitigen Erwerbs resultiert für den Klub ein Einsparungspotenzial von drei bis vier Millionen Euro, wie Finanz-Geschäftsführer Stephan Zimmermann (37) erläuterte.
Bisher wurden seit dem 1. Juli 2020 etwa 3,24 Millionen Euro an Miete entrichtet. Das legt nahe, dass sich der Kaufpreis auf etwa fünf bis sechs Millionen Euro belaufen muss – eine genaue Zahl wurde jedoch nicht bekanntgegeben.
Zudem kommen noch 1,5 Millionen Euro hinzu, die in das Catering investiert werden sollen, und es ist auch noch das Thema Fanshop offen. Die Mitglieder haben darüber abgestimmt, den vollständigen Rückkauf zum 1. Juli 2026 zu realisieren.
Ob dies tatsächlich umgesetzt wird, bleibt aufgrund der finanziellen Lage ungewiss – ein möglicher Aufstieg könnte jedoch allein durch die zusätzlich etwa sieben Millionen Euro an TV-Geldern den Weg erleichtern.