Dynamo trifft auf vermeintlich unterklassigen Gegner – Trainer Stamm mahnt allerdings zur Vorsicht
Dresden – Zwei Jahre zuvor erreichte Dynamo am Saisonfinale gegen die vier Abstiegsplätze lediglich 12 von 24 möglichen Punkten. Im Vorjahr war die 0:1-Niederlage in Halle sowie das 1:1-Unentschieden gegen Freiburger "U23" schmerzhaft, da beide Ergebnisse den Abstieg bedeuten mussten.
Demnach stolperte Dresden auf dem Weg nach oben bereits über vermeintliche "Kleinklubber". Nun folgt das Duell gegen den Vorletzten, der gleichzeitig die Bundesliga-Ersatzmannschaft des VfB Stuttgart stellt, und zwar in Großaspach.
Wer sich nach oben arbeiten möchte, muss auch gegen diese Teams punkten. In dieser Saison hat Dynamo gegen die sogenannten Kellerkinder bisher ungeschadet geblieben.
Gegen alle vier Mannschaften, die aktuell einen Abstiegsplatz belegen, konnte Dynamo jeweils als Sieger vom Platz gehen – in Unterhaching gewann man 3:0, gegen eben jene VfB-Jugendler setzte man sich mit 2:0 durch, in Osnabrück fiel 3:0 und in Hannover gelang ein 2:1-Erfolg. So soll der Siegessträhne fortgeführt werden.
Das Spiel in der "Wir-machen-Druck-Arena" entspricht auch dem Selbstverständnis der Schwarz-Gelben. Trainer Thomas Stamm (41) von der SGD spricht dabei Klartext, wenn es um die Bedeutung des Spiels am Samstag geht.
"Diese Partien weisen den Weg", betont er. Dabei spielt es für ihn keine Rolle, ob es sich um die ostdeutschen Kraftpakte gegen Cottbus oder Aue handelt, bei denen ohnehin jeder "on fire" ist. Für ihn zählt dieses Spiel besonders. Die Gründe sind offensichtlich: Die Atmosphäre wird nicht annähernd so elektrisierend sein wie bei den letzten Begegnungen.
Dynamo-Trainer Thomas Stamm: "Diese Spiele weisen den Weg"
Außerdem erwartet jeder, dass bei einem Abstiegskandidaten ein weiterer Dreier herausgeholt wird – was es gerade gegen eine Zweite, bei der man nie sicher ist, mit welchem Kader sie antritt, besonders schwierig macht. „Darum konzentrieren wir uns ausschließlich auf uns“, so Stamm.
"Es ist richtungsweisend", wiederholt er, "wenn du dich in den oberen Tabellenregionen festsetzen und mit einem Sieg weiter aufsteigen möchtest." Damit betont er, dass seine Mannschaft auch in einem eher unspektakulären Umfeld in einem kleineren Stadion fokussiert agieren und alles geben muss.
Ein Rückgang der Spannung ließ er in der vergangenen Trainingswoche nicht spüren. Er ist überzeugt, dass sein Team im Gleichgewicht ist: "Für mich geht es nicht darum, nochmals mehr Bewusstsein zu schaffen. Ich habe meine Jungs so wahrgenommen – unser Training war gleich auf hohem Niveau, es herrschte eine große Vorfreude, und wir besitzen denselben Fokus wie letzte Woche. Ich spürte dieselbe entspannte Haltung, was auch von Bedeutung ist."
Sollte sein Gespür richtig liegen, wird der nächste vermeintlich "kleine" Gegner auch diesmal keinen Stolperstein darstellen, denn der nötige Fokus ist vorhanden. Früher war das nämlich nicht immer der Fall.