Kaiserslautern „war ein Rückschritt“: Ein neues Standardproblem bei Dynamo?
Dresden – „Standardsituationen können nun einmal Spiele entscheiden“, erinnerte Thomas Stamm (42) vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Eintracht Braunschweig. Der Trainer von Dynamo forderte für die Partie am Freitag (18.30 Uhr) erneut eine gesteigerte Aufmerksamkeit bei ruhenden Bällen.
Der Grund dafür ist so einfach wie ärgerlich: Vier der letzten fünf Gegentore – davon allein drei in der jüngsten Partie auf dem Betzenberg – entstanden nach Standardsituationen.
„Bei Standards haben wir mindestens einen Schritt zurückgemacht“, bilanzierte Stamm rückblickend. „Wenn wir Halbraum-Freistöße beim ersten und zweiten Gegentor so verteidigen und solche Fehler passieren, wird es grundsätzlich schwierig. Auch beim dritten Gegentor, das nach einem Einwurf fiel, stellt sich die Frage unserer Positionierung. Auch das war ein Rückschritt.“
Offensiv konnten die Dresdner bei Standards in Kaiserslautern kaum Akzente setzen, defensiv aber zeigten sie sich zu anfällig. Aus diesem Grund hat der Coach das Thema in dieser Trainingswoche noch einmal „sehr deutlich angesprochen“.
„Ich habe in Bezug auf dieses Thema eine hohe Wachsamkeit festgestellt. Einen starken Fokus, den wir jetzt unbedingt brauchen“, so Stamm weiter.
Der Trainer betont dabei auch die „offensive Qualität“ des kommenden Gegners bei ruhenden Bällen. „Sie bringen eine gute Power mit, haben exzellente Schützen und suchen sehr präzise Räume. Da reicht es nicht, nur einen Schritt nach vorne zu machen“, erklärte der Schweizer. „Braunschweig ist nicht nur bei Halbraum-Freistößen, sondern auch bei Eckbällen gefährlich. Dort haben sie schon das eine oder andere Tor erzielt.“
Zuletzt war das etwa bei der 1:2-Niederlage in Nürnberg der Fall, als Kevin Ehlers (24) nach einer Hereingabe von Sven Köhler (29) traf. Insgesamt resultierten allerdings nur drei der 15 Braunschweiger Treffer aus Standardsituationen; zweimal erzielten sie Treffer vom Elfmeterpunkt.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Stamm in puncto Kopfballstärke und Stellungsspiel wieder auf Vinko Sapina (30) zurückgreifen wird. Christoph Daferner (27), der sowohl defensiv als auch offensiv bei Standards eine wichtige Rolle spielt, ist hingegen weiterhin fraglich. „Bei einer Kopfverletzung ist es entscheidend, wie es ihm geht. Er muss das Tempo vorgeben“, erläuterte Stamm, der auch um Niklas Hauptmann (29) besorgt ist.
Beide Spieler hatten bis Mittwoch noch nicht am Training teilgenommen. „Vielleicht nicht beide, aber bei einem hege ich zumindest die Hoffnung, dass wir ihn in den Kader aufnehmen können.“