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Kiel gelingt Sieg gegen Dresden: Genugtuung für den ehemaligen Dynamo-Spieler Harres

Kiel – Selbstverständlich war es Phil Harres (23). Wie hätte es auch anders sein können? Genau der Stürmer, der einst von Markus Anfang (51) abgelehnt wurde, rächte sich beim 1:2 gegen Dynamo und genoss den Moment sichtlich. Nach dem Spiel machte er daraus keinen Hehl.

Damals noch nicht stark genug für die 3. Liga, nahm Harres Umwege über Ulm, Viktoria Berlin und den FC Homburg. In der 1. Bundesliga beim KSV Kiel erzielte er sieben Treffer, trotz des Abstiegs war 2025 für den 23-Jährigen ein erfolgreiches Jahr, das er mit einem Tor gegen seinen Jugendverein abschloss.

Genugtuung? „Auf jeden Fall. Das fühlt sich wirklich gut an“, erklärte Harres, der nach seiner Juniorenzeit von Dynamo hin und her gereicht wurde. Auf ihn setzte damals niemand, Anfang ließ ihn komplett ziehen. Oder anders gesagt: Sein Potenzial wurde unterschätzt. Dass ihn das selbst gestört hat, dafür hätte es den Treffer gegen seinen ehemaligen Klub nicht gebraucht.

„Ich sage mal so“, begann Harres, bei dem man die Emotionen spürte. „Bei Dynamo habe ich viel gelernt und bin dem Verein für alles dankbar – sowohl für die positiven als auch für die negativen Erfahrungen. Dadurch bin ich gewachsen und konnte fürs Leben lernen. Ja, ich habe mich sehr über das Tor gefreut“, lächelte der junge Angreifer.

Es passte irgendwie, dass Harres das Tor für Kiel quasi geschenkt bekam. Denn Dresden hatte nach 29 Minuten einen Freistoß. Bis dahin konnte Julian Pauli (20) Harres gut ausschalten, der Stürmer kam nicht zum Zug. Doch Friedrich Müller (19) spielte den Ball unglücklich zu Luca Herrmann (26), der den Ball verlor. Am Ende stand Harres frei, musste sich nicht durchsetzen oder behaupten – er brauchte den Ball nur noch ins Netz zu schieben.

„Das war ein guter Umschaltmoment von uns. Darauf haben wir spekuliert. Wir wussten, dass der Gegner in solchen Situationen anfällig ist. Das haben wir genutzt und so ins Spiel gefunden.“

So gelang Kiel ein Sieg, den man eigentlich nicht hätte erringen dürfen. Oder wie KSV-Coach Marcel Rapp (46) nach dem Spiel auf der Pressekonferenz sagte: „Wir haben heute mehr bekommen, als wir verdient hatten.“

Dank Phil Harres.

2. Bundesliga Tabelle

Die Tabelle der 2. Bundesliga bedeutet Folgendes: Wer am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Meister der 2. Liga und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf – ebenso der Zweitplatzierte. Der Drittplatzierte spielt gegen den Drittletzten der Bundesliga in der Relegation um den Aufstieg bzw. den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.