Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga: Dynamo-Vorstand Brendel steht vor neuen Herausforderungen
Dresden – Wenn du nach dem Schlusspfiff des letzten Spieltags vor dem K-Block stehst und die Fans deinen Namen rufen, dann weißt du: Die zurückliegende Saison lief ganz und gar nicht schlecht. Die anfängliche Skepsis gegenüber Sportgeschäftsführer Thomas Brendel (49) hat sich nicht zuletzt aufgrund seiner Persönlichkeit und seines trockenen Humors gelegt. Nun steht der nächste Schritt an: der Aufstieg in die 2. Liga.
Vor einem Jahr war die Wahl Brendels in Dresden noch nicht unumstritten – viele betrachteten seine Verpflichtung kritisch. Doch der 49-Jährige konnte überzeugen und lieferte solide Arbeit ab.
Gemeinsam mit seinem Team tätigte er durchdachte Transfers, etwa die Verpflichtung von Jonas Sterner (23), Andi Hoti (22), Sascha Risch (25) und Dominik Kother (25). Auch mit seiner Art kam er gut an. Jetzt wartet jedoch eine neue Herausforderung: die 2. Bundesliga.
Ein unbekanntes Terrain für ihn. Er muss erneut mit Bedacht bei der Kaderzusammenstellung vorgehen. "Wir müssen kreativer werden", erklärt er im Podcast "Schwarz Gelb – der Dynamo-Podcast".
"Wir sind ein Spitzenaufsteiger und steigen in eine Liga ein, die extrem stark besetzt ist mit vielen finanzstarken Vereinen, in der wir uns erst behaupten müssen. Eines ist sicher: Die guten und leistungsstarken Spieler, die wir benötigen, sind auch für andere Clubs attraktiv", so Brendel weiter.
"Wir müssen unsere Vorzüge – die Stadt, das Stadion, das Trainingszentrum und unsere Fans – ausspielen. Ebenso unsere Philosophie. Thomas Stamm ist gerade für junge Profis ein stabiler Halt. Das könnte uns gegenüber etablierten Clubs einen Vorteil verschaffen. Perspektivisch brauchen wir Spieler, die uns nicht nur in der kommenden Saison unterstützen, sondern auch darüber hinaus."
Dynamo strebt sowohl sportlich als auch wirtschaftlich eine Weiterentwicklung an, unter anderem durch Einnahmen aus Spielerverkäufen.
Brendel plant ein Konzept, das den Verein in den kommenden Jahren voranbringen soll: "Wir setzen auf junge, talentierte Spieler. Dabei müssen wir bei Vertragsgestaltung und bei der Auswahl der Talente, die vielleicht bei anderen Vereinen nicht ganz oben auf der Liste stehen, innovativer werden."
Ein Vorteil dabei: Je mehr Einsatzzeiten die Spieler aus der U23 erhalten, desto größer sind die finanziellen Vorteile für Dynamo. Doch nur auf junge Spieler zu setzen, reicht nicht, denn die 2. Liga hat ein höheres Niveau.
"Ich bin kein Freund davon, einen Spieler zu verpflichten, der keine andere Option mehr hat und 'letzte Ausfahrt Dresden' ist. Unsere Spieler sollen eine klare Perspektive haben. Es gibt genug interessante Kandidaten auf dem Markt", so Brendel.
"Schnelligkeit, Zweikampfstärke, Zielstrebigkeit und hohe Intensität werden entscheidende Faktoren sein. Wir müssen darauf achten, dass es keine Probleme bei der Eingewöhnung gibt."