Stamm zeigt sich frustriert: Dynamo vergibt vorn die Entscheidung und öffnet hinten die Tür
Münster – Killerinstinkt vermisst, zu einfache Gegentore oder vielleicht beides? Bei der Suche nach einer treffenden Überschrift für das vierte Unentschieden von Dynamo Dresden im neunten Saisonspiel scheint jede Erklärung irgendwie zu passen. Denn ebenso wechselhaft wie die Aufstellung der SGD war auch die Leistung auf dem Platz.
„Natürlich hätten wir gerne die drei Punkte mitgenommen. Besonders ärgerlich ist das, weil wir in der zweiten Halbzeit durch einen Standard in Führung gingen und sowohl davor als auch danach die Möglichkeit hatten, auf 3:1 zu erhöhen“, zeigte sich Thomas Stamm (42) nach dem 2:2 (1:0) bei Preußen Münster enttäuscht.
Er hatte gleich sieben Veränderungen in seiner Startelf vorgenommen, darunter Alexander Rossipal (29) und Lars Bünning (27).
Rossipal brachte die SGD per direktem Freistoß in Führung (23.) und bereitete das 2:1 (70.) durch Bünning, der ebenfalls per Freistoß traf, vor. Doch das waren nicht die einzigen Chancen, die Dynamo liegen ließ.
„Wenn man die zweite Halbzeit betrachtet, hatten wir zahlreiche gute Möglichkeiten. Auch kurz vor Schluss mit einer exzellenten Flanke, bei der Tony aus acht Metern den Ball nicht sauber erwischte. Wären wir heute nur ein wenig effizienter gewesen, hätten wir die drei Punkte mitgenommen“, so Stamm.
Auch Nils Fröling (25, 80.) ließ durch eine Doppelchance die Möglichkeit ungenutzt, den Sack mit dem 3:1 zuzumachen. Vor 10.337 Zuschauern im Preußenstadion hatten die Schwarz-Gelben nach den beiden Ausgleichen von Jorrit Hendrix (30, 20.) und Bünning (85./ET) insgesamt 8:0 Torschüsse.
Stamm sagte dazu: „Effizienz war heute entscheidend. Wenn wir effizienter gewesen wären, hätte das Ergebnis anders aussehen können. Aber auch mein Kollege kann das von seiner Seite behaupten. Vielleicht wäre es trotzdem ein Unentschieden geworden. Ich denke, wir müssen vor allem defensiv mehr Stabilität zeigen. Zwei Gegentore sind einfach zu viel. Die Schritte, die wir uns vorgenommen haben, haben wir noch nicht umgesetzt.“
Bei beiden Gegentoren standen einige Abwehrspieler zu weit von ihren Gegenspielern entfernt – besonders Luca Bolay (23), dessen Schuss an den Pfosten prallte und von dort an Bünnings Schienbein ins Tor ging.
Der Trainer übernahm die Verantwortung: „Das ist meine Aufgabe, auch wenn wir die Formation verändern. Es liegt an mir, dafür zu sorgen, dass alle Spieler genau wissen, welche Räume sie abdecken müssen. Beim zweiten Gegentor hat die Kommunikation nicht funktioniert. Am Ende des Tages geht es immer darum, das Spiel auch mal ohne Gegentor zu gewinnen – das ist uns in den ersten 45 Minuten gelungen.“
Am kommenden Samstag bietet sich zu Hause gegen Paderborn die nächste Chance. Leicht wird es allerdings keineswegs.
Tabelle 2. Bundesliga
Die Rangliste der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer nach Saisonende den ersten Platz belegt, wird Meister der zweiten Liga und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das gilt ebenso für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte tritt in der Relegation gegen den drittletzten der Bundesliga an, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse auszuspielen.