Neue Dynamo-Spieler Rossipal und Fröling genau im Blick!
Dresden – Normalerweise sollte man sich von Kommentarspalten fernhalten, doch ein Blick hinein bestätigt eine Vermutung: Wechsel zwischen den meisten Ostvereinen werden eher kritisch gesehen. Dennoch hat sich Dynamo gleich doppelt bei Hansa Rostock verstärkt.
„Ich nutze Social Media nicht häufig, war aber darauf vorbereitet, dass einige Kommentare kommen würden. Die Kritik der Hansa-Fans kann ich nachvollziehen, das ist verständlich. Jetzt bin ich hier und konzentriere mich voll und ganz darauf“, erklärt Nils Fröling (25). „Mit Alex habe ich zwei Jahre zusammen gespielt. Wir kennen uns gut und haben vor meiner Vertragsunterschrift darüber gesprochen. Er meinte auch, so ein Wechsel sei völlig in Ordnung. Es ist schließlich nur Fußball, das gehört dazu.“
Alex, das ist Alexander Rossipal (29), der zugibt, schon gegen Ende der vergangenen Rückrunde ernsthaft über einen Wechsel nach Dresden nachgedacht zu haben. Deshalb hat er seine Pläne „sehr lange geheim gehalten, weil ich nicht wollte, dass das Thema in der Mannschaft aufkommt. Wir hatten in Rostock noch eine Aufgabe zu erfüllen und standen lange Zeit oben mit dabei“, erklärt der 29-Jährige.
„Ich wollte keine Unruhe in der Kabine oder außerhalb verursachen und bis zum Schluss alles geben. Deshalb habe ich mich nicht mit anderen darüber ausgetauscht.“
Auch nicht mit Franz Pfanne (30)! Der Hansa-Kapitän, gebürtiger Bautzner und früher selbst Dynamo-Spieler, hatte nach dem Wechsel einiges zu erzählen.
„Dresden ist seine Heimatstadt, er kennt jede Ecke und den Verein sehr gut. Natürlich hat es ihn geärgert, dass ich gegangen bin, weil wir uns gut verstanden haben. Aber er kann den Schritt nachvollziehen, denn Dresden ist ein hervorragender Standort für Fußballer. Man kann sich hier weiterentwickeln und profitiert von einer erstklassigen Infrastruktur.“
Pfanne empfahl Rossipal einige Restaurants und vermittelte Unterstützung bei der Wohnungssuche durch Stefan Kutschke (36). Allerdings verschwieg er ihm einige typisch sächsische Ausdrücke.
„Er hat mich nicht darauf vorbereitet, dass ‚ja‘ nicht unbedingt ‚ja‘ bedeutet, sondern ‚nu‘“, gesteht der Außenverteidiger. Doch das wird er schnell lernen – genauso wie Fröling.
Wenn sie ihre Leistungen bringen, werden die Dresdner Anhänger den früheren Verein an der Ostsee rasch vergessen.