Kann der neue Dynamo-Torwart Grill die Nummer eins wirklich herausfordern?
Dresden – Als Hauptgrund für seinen Wechsel zu Dynamo Dresden gibt Lennart Grill (26) die „sportliche Perspektive“ an. Der 26-Jährige soll den Konkurrenzkampf im Tor beleben und sich beweisen.
Beim öffentlichen Training am Mittwoch äußerte sich Grill allerdings noch zurückhaltend. Er möchte zunächst ankommen, weshalb Interviews momentan nicht erwünscht sind.
„Wenn Lennart bei uns war, hat er sich stets voll für die Mannschaft eingesetzt, war immer ein verlässlicher Torwart und trug auch zum guten Teamgeist in der Kabine bei“, erklärte Horst Heldt (55), Geschäftsführer Profifußball von Union Berlin, auf der Vereinswebsite.
Grill ist kein Spieler, der lautstark auf sich aufmerksam macht, soll aber jetzt den bisherigen Stammtorwart Tim Schreiber (23) ordentlich fordern. Genau dafür ist er nach Dresden gekommen. Das einst als vielversprechendes Talent gehandelte Eigengewächs hat in seiner anfänglich steilen Laufbahn jedoch eine Durststrecke erlebt.
Ausgebildet in der renommierten Gerry-Ehrmann-Akademie des 1. FC Kaiserslautern, wechselte Grill nach 51 Einsätzen in der 3. Liga in die Bundesliga zu Bayer Leverkusen und anschließend zu Union Berlin.
Nach insgesamt zehn Spielen in der Bundesliga, zwei Einsätzen im DFB-Pokal und einem Auftritt in der Europa League folgten Leihstationen in der 2. Bundesliga bei Osnabrück, Braunschweig und Fürth.
Dort bekam der Torhüter jedoch nur selten Spielzeit. Ob das ausreicht, um Schreiber wirklich Konkurrenz zu machen, bleibt abzuwarten.
Fakt ist: Dynamos Nummer eins der letzten Saison ist der etablierte Spieler im Tor. Er sorgte im Aufstiegsjahr und auch in der Vorbereitung mit starken Paraden für Aufsehen – zeigte aber auch Schwächen im Umgang mit dem Ball.
Auch Grill ist nicht frei von Fehlern und unterliefen immer wieder gravierende Patzer – im Kampf um den Klassenerhalt benötigt das Team jedoch eine sichere Nummer eins.