Dynamo mit nur zwei Neuzugängen! Chancen und Risiken später Transfers
Dresden – Sofern in den nächsten Stunden nichts Unerwartetes passiert, wird Dynamo am Sonntag mit lediglich zwei neuen Spielern in die Saison starten: Alexander Rossipal (29) von Hansa Rostock sowie Marlon Faß (19) aus der „U19“ der TSG Hoffenheim. Die bislang zögerliche Transferpolitik des Aufsteigers lässt sich – wie so oft – unterschiedlich bewerten. Wir stellen die Vor- und Nachteile später Verpflichtungen gegenüber.
Ein Blick auf die Konkurrenz in der 2. Bundesliga zeigt, dass sich der Transfermarkt erst allmählich belebt. Wirklich aktiv waren bisher nur Fürth (10 Neuzugänge), der abgestiegene Kiel (8) und Nürnberg (6). Magdeburg, Mitaufsteiger Bielefeld, Braunschweig und Karlsruhe haben bislang jeweils erst einen Neuzugang präsentiert. Es ist also derzeit kaum etwas Außergewöhnliches zu beobachten.
Gerade in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt: Ende Juli und Anfang August lassen sich oft noch echte Schnäppchen machen. Weil viele Bundesligisten erst spät mit dem Training beginnen, wollen zahlreiche Trainer ihre gesamte Mannschaft erst noch einmal in Augenschein nehmen, bevor sie Entscheidungen treffen – sowohl in Liga eins als auch in Liga zwei.
Es gibt Profis, die erst im August erfahren werden, dass sie sich neu orientieren müssen.
Man möchte nicht erneut das Beispiel Elversberg anführen, aber: Die SVE hat im Vorjahr gerade im August kräftig zugeschlagen und damals feste Größen wie Tom Zimmerschied (26, Dresden) und Fisnik Asllani (22, Hoffenheim) verpflichtet.
Die Vorbereitung dient dazu, die Basis für eine lange Saison zu schaffen und ein eingespieltes Team zu formen. Wenn zu viele Positionen noch unbesetzt sind, kann dies negative Auswirkungen haben. Dynamo benötigt eigentlich in nahezu jedem Bereich mindestens noch eine echte Verstärkung – und zwar nicht für die Zukunft, sondern unmittelbar.
Werden neue Spieler nach und nach integriert, kann dies das Mannschaftsgefüge immer wieder ins Wanken bringen und Reibungen verursachen.
Der Transfermarkt bleibt noch bis zum 1. September geöffnet. Bis dahin sind bereits vier Spieltage absolviert. Ein guter Saisonstart kann für den weiteren Verlauf entscheidend sein – muss aber nicht.
Es wäre daher von Vorteil, vor dem ersten Spieltag bereits einen komplett formierten Kader zu haben – allein schon, um die nötige Eingespieltheit zu gewährleisten.
Ein zu langes Zögern könnte auch als taktisches Pokern um Ablösesummen und Gehälter gewertet werden. Dabei kann es passieren, dass sich der eine oder andere Spieler irritieren lässt und sich für einen anderen Verein entscheidet.