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„Bodenlos“: Ehemaliger Zweikampf-Schwäche zeigt Boeder reißt das gute Gefühl ein

Dresden – Die Atmosphäre kippt zunehmend. Nach Dynamos 1:2-Pleite am Freitagabend gegen den 1. FC Nürnberg erntete das Team zahlreiche Pfiffe – auch aus dem K-Block. Von dort wurde die seit mittlerweile neun Spielen sieglose Mannschaft am Ende schnell aus dem Stadion begleitet.

„Sieben Niederlagen hatten wir so nicht erwartet. Zu Beginn der Saison hatten wir wirklich ein deutlich besseres Gefühl und dachten, dass wir eigentlich gut aufgestellt sind“, gab Lukas Boeder (28) ehrlich zu.

„Dennoch herrscht im Team weiterhin eine positive Grundstimmung, und wir sind überzeugt, dass wir an jedem Spieltag gewinnen können. Trotzdem stehen wir am Ende wieder mit einer Niederlage da.“

Der Innenverteidiger trug dabei eine große Mitschuld, denn er schien in den ersten Spielsekunden noch nicht voll präsent zu sein und verlor im ersten Angriff einen entscheidenden Zweikampf gegen Adam Stepanov, der anschließend Rafael Lubach bediente – 0:1 nach nur 14 Sekunden.

„Das war wirklich bodenlos. Zum einen, weil ich selber etwas zu sehr drinstecke und zu aggressiv an den Zweikampf gegangen bin“, erklärte Boeder.

„Ich bedaure das vor allem für das Team sehr. Wir hatten uns viel vorgenommen und sind mit einem guten Gefühl in die Partie gestartet. Wir kamen mit viel Energie aus der Trainingswoche und hatten große Lust auf das Spiel. Da ist so ein Rückschlag gleich zu Beginn natürlich extrem ärgerlich.“

Gleichzeitig offenbarte er erneut die defensive Schwäche Dynamos. Bislang kassierte die Mannschaft schon 24 Gegentore – durchschnittlich zwei pro Partie. Siebenmal fiel der Ball in den ersten 15 Minuten und fünfmal in den ersten 15 Minuten nach der Pause.

„Die Spiele ähneln sich sehr. Ich glaube nicht, dass wir immer alles falsch machen, aber eben auch nicht alles richtig. Wir begehen leichte Fehler, sowohl offensiv als auch defensiv“, so Boeder. „Wir nutzen gute Chancen nicht konsequent, werden aber sofort bestraft, wenn wir Fehler machen. Jeder von uns muss versuchen, sich weiterzuentwickeln.“

Ob das noch möglich ist? Auch der 28-Jährige musste eingestehen: „Das ist natürlich Unvermögen und einfach frustrierend.“

Dennoch betonte Boeder: „Der Plan bleibt unverändert. Es bringt nichts, ständig zu sagen, dass es nicht klappt. Wir müssen es weiter versuchen, dranbleiben und uns verbessern. Den Kopf in den Sand stecken ist keine Option. Dann werden die Punkte kommen – oder eben auch nicht.“