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Der Kapitän kehrt zurück! Deshalb glaubt Kutschke an Dynamos Chancen in Bochum

Dresden – „Bochum am Freitagabend ist einfach etwas Besonderes“, strahlt Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke. Das Spiel an der Castroper Straße steht bevor. Ein vollbesetztes Stadion, eine fantastische Stimmung und am Anfang sogar Grönemeyer: „Auf so ein Spiel darf man sich doch nur freuen. Drei Jahre haben wir darauf hingearbeitet“, erzählt der 37-Jährige begeistert.

Das Beste für ihn: Im tiefen Westen muss er nicht mehr nur zuschauen, denn Kutschke ist wieder dabei. Seine Dreispielsperre nach der Roten Karte in Münster ist abgesessen – und alle drei Spiele hat Dynamo verloren.

Die beiden Heimpartien gegen Paderborn und Nürnberg (jeweils 1:2) verfolgte der Routinier von der Pressetribüne aus. „Ihr wisst ja, wie das von dort oben ist“, lacht er: „Es war meine eigene Schuld, klar. Aber so etwas möchte man nicht erleben. Von oben sieht man Dinge, die einem unten nicht so auffallen. Es wirkt alles leichter von dort. Trotzdem konnte ich dem Team nie vorwerfen, dass sie nicht kämpferisch alles gegeben hätten.“

Jetzt kann er wieder aktiv mitwirken, und das gleich bei einem so wichtigen Spiel. Seit Uwe Rösler (57) Trainer beim VfL Bochum ist, läuft es für die Gastgeber – drei Siege und ein Unentschieden aus vier Partien. Das wird ein hartes Stück Arbeit.

„Viele glauben gar nicht daran, dort etwas mitzunehmen“, sagt Kutschke und blickt sich um.

„Hier steht bestimmt irgendwo ein Phrasenschwein rum. Jedes Spiel muss neu angegangen werden. Viele denken, dass wir keine Chance haben. Aber vielleicht öffnet sich doch irgendwo eine Tür. Dass es schwer wird, ist uns bewusst. Natürlich ist Bochum in guter Form, aber vielleicht endet auch unsere Negativserie endlich. Zweifel sind jetzt nicht erlaubt.“

Wichtig dafür ist eine stabile Abwehrarbeit, und zwar nicht nur die Defensive, sondern das gesamte Team ist gefordert.

„Es kommt darauf an, wie die gesamte Mannschaft verteidigt. Punkte sammelt nicht nur der Stürmer oder der Außenbahnspieler, sondern immer die ganze Mannschaft. Darauf kommt es an: das Zusammenhalten als Team“, betont der Kapitän nachdrücklich.

Höchstwahrscheinlich wird Kutschke von der Bank aus starten. Die Einsätze von Christoph Daferner (27) und Vincent Vermeij (31) sind gesetzt. Insgesamt stehen drei Angreifer mit einem ähnlichen Spielertyp zur Verfügung. Das stört ihn nicht. „Meine Rolle ist klar, sie war es schon im letzten Jahr und ist es auch jetzt. Man muss sich der Mannschaft unterordnen. Spielen sollen diejenigen, die am besten trainieren und Leistung zeigen. Namen spielen dabei keine Rolle.“

Doch sollte er eingewechselt werden, wird jeder wissen: Er ist nicht nur gekommen, um das fantastische Flair in Bochum zu genießen.