KSC als „ein Stück weit Vorbild“: Was Dynamo vom kommenden Gegner lernen kann
Dresden – Dynamo Dresden wartet seit 21 Jahren auf eine Heimniederlage gegen den Karlsruher SC, auch der letzte Zweitliga-Heimsieg gegen die Badener liegt nun fast vier Jahre zurück (3:1). Bedeutet das, dass der KSC ein gern gesehener Gast ist?
Wahrscheinlich eher nicht! Denn der KSC ist alles andere als ein leichter Gegner und hat die Aufstiegsplätze fest im Blick. Mit einem Sieg in der sächsischen Landeshauptstadt könnten sie sich dort festsetzen.
„Es ist entscheidend, dass wir gut ins Spiel starten und uns eine starke Anfangsphase mit Toren belohnen“, erklärt Thomas Stamm (42). „Grundsätzlich sind das alles positive Statistiken, die man liest. Nun liegt es an uns, dass wir anschließend auch sagen können: Jetzt haben wir endlich den Heimsieg eingefahren, den wir uns so sehr wünschen.“
Der Trainer von Dynamo sieht im KSC sogar eine Art Vorbild. „Was die Defensivarbeit gegen den Ball angeht und das Schließen von Räumen, müssen sie sich in der Liga nicht verstecken und dienen uns in gewisser Weise als Vorbild“, so der Schweizer.
Dennoch meint er: „Ich glaube, dass sie uns auch Chancen bieten, wenn wir sie strukturiert ausspielen. Auch über offensive Standardsituationen könnten wir zum Erfolg kommen. Sie sind ein Team, das gerade in den letzten zehn bis fünfzehn Minuten immer wieder aus verschiedenen Positionen ein Spiel entscheiden kann.“
Knapp erkämpfte späte Siege waren in der 3. Liga eine Stärke von Schwarz-Gelb. In dieser Saison fehlte zuletzt jedoch oft die Durchschlagskraft im Angriff.
„Wir haben weniger Zeit und Raum, um Entscheidungen zu treffen. Es geht oft darum, auch mal aus der zweiten Reihe nachzurücken. Drücken wir jetzt mit hoher Intensität in die richtigen Räume, um die Box gut zu besetzen?“, fragt sich Stamm.
„Das ist der entscheidende Unterschied zwischen der zweiten und dritten Liga: Dass man einfach nicht mehr die Zeit oder den Raum hat, um in Abschlusspositionen oder für den letzten Pass zu kommen.“
Christoph Daferner (27) erzielte das letzte Heimtor gegen den KSC – am Samstagabend wäre ein guter Moment, um sein viertes Saisontor nachzulegen.
Stamm sagt: „Wir hatten bislang nicht viele Spiele ohne eigenen Treffer. Wenn wir mal fünf Partien in Folge nichts erzielen, könnten wir grundsätzlich über Probleme sprechen. Ansonsten wäre es schön, wenn wir ein Tor erzielen und ein Spiel dann auch mal mit 1:0 gewinnen.“