Dynamo wendet 0:2-Rückstand im Freundschaftsspiel: Schiedsrichter sorgt mit bizarrer Aktion für Verwirrung
Dresden – Es war herrlich: Anfangs 18 Grad, strahlender Sonnenschein und ein wolkenloser blauer Himmel – ideale Bedingungen, um Fußball zu genießen. Ob Dynamo-Trainer Thomas Stamm ebenso begeistert war, bleibt unklar. Der tschechische Erstligist FK Teplice, der als Testgegner antrat, zeigte sich als ein diszipliniertes und kampferfahrenes Team. Vor 550 Zuschauern schaffte es Dynamo, einen anfänglichen 0:2-Rückstand nach 2x60 Minuten in ein Endergebnis von 3:2 (1:2) umzuwandeln.
Bereits kurz nach Spielbeginn gingen die Tschechen in Führung. Robert Juckl erzielte nach lediglich 36 Sekunden das erste Tor, und zwölf Minuten später traf Ladislav Krejci von der Strafraumkante. Bis zu diesem Zeitpunkt zeigte Dynamo kaum Widerstand.
Diesen Widerstand lieferte man aber dann ab 16. Minute: Philip Heise stürmte einen Freistoß in rund 20 Metern Entfernung mit viel Nachdruck aufs Tor, was zu einer ordentlichen Portion Frust führte.
FK Teplice überzeugte durch eine gut strukturierte Raumaufteilung und technisch präzises Spiel; zudem agierten die Spieler in Gelb und Blau äußerst robust.
Diese Härte kam auch dem Dynamo-Kapitän Stefan Kutschke zu spüren. Vor dem Strafraum wurde er von FK-Torhüter Richard Ludha (56.) auf recht grobe Weise abgefegt – eigentlich hätte das einen roten Kartenbescheid nach sich ziehen müssen. Das sorgte für reichlich Diskussionsbedarf. Nachdem der zustehende Freistoß verhängt und daraufhin ein Foul an einem Stürmer durch „Kutsche“ begangen wurde, entbrannte ein hitziges Wortgefecht mit Abdallah Gning, das in einer kleinen Scharmützelgruppe gipfelte.
Nachdem sich die Situation wieder beruhigt hatte, mischte sich Schiedsrichter Michael Näther ein und forderte beide Trainer auf, ihre streitlustigen Spieler vom Platz zu nehmen. „Entweder ihr macht das oder ich“, erklärte er – eine durchaus eigenartige Aktion des Schiedsrichters.
Nach der ersten Halbzeit gingen somit 20 Spieler mit frischem Elan in die Pause, da man von den Torchancen her bereits eine Ausgleichsituation von 2:2 erwartet hätte.
In der zweiten Stunde setzte sich das Spiel mit elf Spielern pro Seite fort. Nach 90 Minuten kam es zu einer kurzen Unterbrechung, da Schiri Näther spontan die Toilette aufsuchte. Kurz darauf betrat er den Platz wieder, diesmal zusammen mit Jonas Oehmichen, der sein Comeback nach einer Schulter-OP feierte.
Dynamo übernahm nun die Spielkontrolle und belohnte sich dafür auch. Nach einer eleganten Kombination scheiterte zunächst Jakob Zickler an Torhüter Matej Cechal, woraufhin Christoph Daferner (96.) den Ausgleich erzielte.
Dresden drängte daraufhin selbstbewusst voran und kreierte weitere Chancen für das 3:2, das letztlich nach einer Ecke und einer präzisen Flanke von Sascha Risch fiel – Junior Friedrich Müller rundete in der 111. Minute per Kopf ab.