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Überfluss an Verteidigern bei Dynamo: Drei Akteure, doch nur minimale Einsatzzeit

Dresden - Sie sind jung und spielen in der Innenverteidigung, kommen aber zusammen auf gerade mal eine Minute Spielzeit. Eine besonders schwierige Lage haben derzeit Dennis Duah (21), David Kubatta (20) und Paul Lehmann (20) in der Mannschaft von Dynamo. Sie finden kaum eine Gelegenheit, sich auf dem Spielfeld zu beweisen.

Paul Lehmann ist der Einzige unter ihnen, der in der aktuellen Saison für eine Minute im Spiel gegen VfB Stuttgart II zu Einsatz kam.

Angesichts der starken Konkurrenz durch Claudio Kammerknecht (25), Aljaz Casar (24), Lars Bünning (26) und Lukas Boeder (27) war es absehbar, dass es für den zurückgekehrten Lehmann schwer wird, sich durchzusetzen.

"Es ist entscheidend, im Dialog zu bleiben. Es ist ein Teil des Prozesses, und er ist sich dessen bewusst, dass solch eine Phase förderlich sein kann. Jeder möchte spielen, nicht nur die Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Alle Spieler, die zu wenig zum Einsatz kommen, streben nach mehr Spielzeit. Dass dies als Trainer nicht immer umsetzbar ist, ist eben so", erklärte Thomas Stamm (41) vor einigen Wochen.

"Es wird ihn voranbringen, wenn er die Trainingseinheiten als Chance zur Entwicklung nutzt. Ja, Spielzeit ist für junge Spieler wichtig", so der Trainer weiter.

"Doch noch wichtiger ist, wie junge Spieler trainieren und sich unter der Woche anstrengen, um auf das nächste Level zu kommen. Denn letztendlich sprechen wir über 90 Minuten mehr oder weniger. Der größte Teil der Entwicklung geschieht im Training, besonders bei jungen Spielern."

Bei David Kubatta und Dennis Duah sieht Thomas Stamm Verbesserungspotenzial

Stamm, ehemals "U23"-Coach des SC Freiburg, erwähnt "erfolgreiche Beispiele von Spielern, die in ihrem ersten Profijahr weniger als 100 Minuten gespielt haben und jetzt Stammspieler in der 1. Bundesliga sind. Das ist Teil des Ganzen."

Für die beiden Sommerneuzugänge Duah und Kubatta, wobei letzterer immerhin 15 Drittliga-Partien (ein Tor) für Viktoria Köln absolvierte, besteht kaum die Chance, im Spieltagskader zu sein.

"Bezüglich des Kaders ist es so, dass man nicht drei Innenverteidiger auf der Bank sitzen hat. Man möchte nicht an anderer Stelle, wie im Mittelfeld oder im Angriff, Abstriche machen müssen. Daher sind Entscheidungen oft schwierig", erläuterte Stamm.

Insbesondere sieht er bei beiden im Vergleich zu ihren Konkurrenten noch Defizite.

"Es dreht sich viel um Beständigkeit und darum, im Training hart zu arbeiten, um uns zu überzeugen, Entscheidungen vielleicht anders zu treffen. Bei jungen Spielern geht es um einen langen Weg des Trainings, um durch Beständigkeit den Trainer dazu zu bewegen, in der Innenverteidiger-Position anderen Spielern den Vorzug zu geben."