Vor dem Derby keine großen Sprüche: Dynamo Dresden bleibt bescheiden
Als Dynamo Dresden im Februar zum Auswärtsspiel nach Aue aufbrach, hatten sie eine Woche zuvor Lübeck mit 7:2 besiegt. Die daraus resultierende Selbstsicherheit führte zu einem im Rückblick eher peinlichen Auftritt in den sozialen Medien kurz vor dem Derby. Jeder kennt das Ergebnis: eine 1:2 Niederlage. Dieses Mal hält sich das Team zurück, keine Kampfansagen, volle Konzentration ist angesagt. Die Lektion scheint gelernt.
Übermut findet nicht statt, niemand macht spitze Bemerkungen in Richtung des Gegners. Alle bleiben bescheiden. Auch nach dem beeindruckenden 2:0 Sieg im DFB-Pokal gegen Düsseldorf hielt sich die Euphorie in Grenzen. Dynamo zeigt sich von einer reiferen Seite, diese Demut steht dem Team gut.
"Wir sollten besser von Spiel zu Spiel denken", meint Robin Meißner (24). "Wir möchten Erfolg haben, und der Sieg im Pokal hat uns einen wichtigen Schub gegeben. Diesen Schwung wollen wir ins Spiel am Freitag mitnehmen", so der Stürmer, ohne dabei großspurig zu wirken.
Doch das bedeutet nicht, dass es ihm an Selbstvertrauen mangelt. Ganz im Gegenteil. Dieses ist vorhanden, doch er bevorzugt es, seine Stärke auf dem Feld zu beweisen. Sein Tor zum 4:2 gegen Cottbus und anschließend das 2:0 im Pokal gegen Düsseldorf markieren einen erfolgreichen Saisonstart.
"Man ist dann mit sich selbst zufrieden", sagt er mit einem Lächeln. "Aber noch mehr freue ich mich über unsere Siege und den Erfolg im Pokal bis jetzt."
Der Sieg hat der Mannschaft viel gebracht. Dresden dominierte einen Zweitligisten über 80 Minuten, spielte schnellen Fußball, zeigte Kampfgeist, Laufbereitschaft, erzielte Treffer und begeisterte die Fans.
Robin Meißner hegt vor dem Derby gegen Erzgebirge Aue keine Rachegefühle
"Das müssen wir nun in den Liga-Alltag übernehmen", verlangt Meißner von sich und seinen Teamkollegen. "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass wir wieder voll dabei sind", so Meißner weiter.
Er denkt nicht mehr an die Niederlage im Februar, obwohl er damals den Anschlusstreffer erzielte, sondern "lieber an das Pokalfinale", sagt der 24-Jährige mit einem Lachen. Dresden gewann dieses gegen Aue mit 2:0 nach Verlängerung.
Keine Gedanken an Rache. "Das ist irrelevant. Wir haben eine komplett neue Mannschaft und einen neuen Trainer. Wir blicken nicht zurück. Ich freue mich auf Freitag", erklärt Meißner.