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Ohne hohe Verbandsstrafen hätte Dynamo nahezu eine ausgeglichene Bilanz

Dresden – Ein finanzieller Überschuss ist in dieser Form nicht mehr zu erwarten, wie bereits vor einem Jahr kommuniziert wurde. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen: Ohne die Unterstützung durch Coronahilfen verzeichnete Dynamo Dresden im letzten Geschäftsjahr tatsächlich ein Defizit von exakt 626.364,44 Euro – doch ohne die Verbandsstrafen sähe das Ergebnis ganz anders aus!

Auf den ersten Blick erscheint die Summe nicht allzu hoch, was jedoch vor allem an den sehr guten Ergebnissen in Bereichen liegt, für die neben Stephan Zimmermann (38) auch der zwischenzeitlich entlassene David Fischer (41) verantwortlich war.

So besuchten erstmals mehr als 600.000 Zuschauer die Heimspiele im Rudolf-Harbig-Stadion innerhalb einer Saison. Genauer gesagt waren es 610.555 Besucher, was einem Durchschnitt von 29.074 pro Partie entspricht. Laut Geschäftsbericht beträgt die Gesamtauslastung beeindruckende 91 Prozent.

Im Spielbetrieb (inklusive Hospitality) wurden dadurch Einnahmen von 1,4 Millionen Euro erzielt – das sind 162.140 Euro mehr als in der Saison 2023/2024. Auch die Merchandising GmbH erzielte mit über 8 Millionen Euro Umsatz Rekordzahlen und steigerte den Betrag um 1,5 Millionen im Vergleich zur Vorperiode.

Darüber hinaus wird im Geschäftsbericht stolz hervorgehoben: "Im Bereich Vermarktung wurde eine noch nie dagewesene Summe von 11,5 Millionen Euro erwirtschaftet, was einem Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht."

Aus dem Verkauf von Werberechten (ohne Hospitality) generierte Schwarz-Gelb im vergangenen Geschäftsjahr knapp sechs Millionen Euro – drei Prozent mehr als in der vorherigen Saison in der 3. Liga (5,8 Millionen Euro).

Diese positive Entwicklung ist auf eine "systematische Kommunikation mit den Partnern sowie die Erweiterung der Leistungsangebote mit gleichzeitiger Steigerung der durchschnittlichen Umsätze pro Sponsorenvertrag" und auf die Akquisition neuer Partner zurückzuführen.

Doch trotz dieser hervorragenden Zahlen stellt sich die Frage, warum der Verein keinen Gewinn erwirtschaftet hat und das Eigenkapital von 11,47 Millionen Euro auf 10,85 Millionen Euro geschrumpft ist.

Neben gestiegenen Personalkosten (etwa 13,1 Millionen Euro gegenüber 12,12 Millionen Euro im Vorjahr) sind auch die Ausgaben für den Spielbetrieb angestiegen. Diese beliefen sich auf circa 10,76 Millionen Euro und liegen damit über 1,4 Millionen Euro höher als im Vorjahr – hier spielen insbesondere die Kosten für Stadionmiete und Betriebskostenzuschüsse eine Rolle.

Bemerkenswert: Würde man die Verbandsstrafen, die bereits im Betriebsergebnis berücksichtigt sind, herausrechnen, wäre der Verlust deutlich geringer und das Ergebnis läge beinahe im ausgeglichenen Bereich.

Stattdessen soll auf der Mitgliederversammlung am 15. November ein Antrag zur Diskussion gestellt und beschlossen werden, der vorsieht, "dass die Geschäftsführung sowie alle leitenden Angestellten der SG Dynamo Dresden e.V." verpflichtet werden, "sich kontinuierlich und offiziell kritisch mit der Straf- und Sanktionspolitik der Verbände auseinanderzusetzen".

Zudem soll "eine bundesweite Vernetzung gefördert werden, um sich aktiv für die Abschaffung dieser Strafen einzusetzen".

2. Bundesliga Tabelle

Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister der 2. Liga und steigt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt auch für den zweiten Platz. Der Drittplatzierte spielt in einer Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.