Dynamo und Schiedsrichter Ittrich: Eine schwierige Kombination
Dresden – Mit einem gewissen ironischen Beigeschmack: Während Dynamo-Dresden-Anhänger mit einem Spruchband, das sich gegen die Polizei richtete, fast eine halbe Stunde lang den scheinbar sicheren Aufstieg feierten, scheint genau ein solcher Beamter für die SGD wie das sprichwörtliche Kryptonit für Superman zu sein.
Auf dem Banner stand geschrieben: „Lauf Bulle, lauf! Dynamo steigt wieder auf!“
Der Unparteiische Patrick Ittrich (46), der hauptberuflich als Polizist tätig ist, wird davon jedoch vermutlich nichts mitbekommen haben. Und selbst wenn, interessiert hätte es ihn wohl kaum. Dennoch war der 46-Jährige nach dem 1:1 der SGD bei Arminia Bielefeld Gesprächsthema.
Ittrich leitete bereits zwölf Begegnungen mit Schwarz-Gelb, doch bislang gewannen die Dresdner keines dieser Spiele. Die Bilanz umfasst sechs Remis und ebenso viele Niederlagen, verteilt auf vier Partien in der 2. Liga, sechs in der 3. Liga sowie zwei in der Regionalliga.
In Bielefeld zeigten sich Abwehrspieler Lars Bünning (27) und Trainer Thomas Stamm (42) nicht mit jeder Entscheidung des Hamburger Schiedsrichters zufrieden. Dabei hatte das verpasste Erfolgserlebnis aber nichts mit dem Unparteiischen zu tun.
Innerhalb der ersten 24 Minuten gab es drei Gelbe Karten, alle wegen taktischer Fouls. Am kontroversesten war wohl die letzte Verwarnung für Dominik Kother (25, 24. Minute). Am meisten diskutiert wurde jedoch die erste Gelbe Karte gegen Bünning (14. Minute), da es seine zehnte Verwarnung in dieser Saison war – und er deshalb am kommenden Samstag in Mannheim fehlen wird.
„Er pfeift normalerweise auf einem noch höheren Niveau. Er ist ein sehr fähiger Schiedsrichter, ich habe mit ihm darüber gesprochen. Er bat auch um etwas Nachsicht, weil die Situation etwas verdeckt war“, erläuterte Dynamos Innenverteidiger im Hinblick auf den Zweikampf mit Joel Grodowski (27):
„Ich habe ihn zunächst festgehalten, dann die Hände wieder weggenommen. Er nimmt den Kontakt vermutlich erst einige Sekunden später wahr. Für mich war das nie ein Foul und schon gar keine Gelbe Karte. Es schmerzt, dass ich am Saisonende gesperrt bin, aber so funktionieren nun mal die Regeln bei zehn Gelben Karten. Einige davon waren auch unnötig, da muss ich mich selbst in Frage stellen.“
Nach dem Spiel klagte der 27-Jährige jedoch vor allem über einen Brummschädel, den er sich bei einem Zusammenprall mit Vinko Sapina (29, 64. Minute) zugezogen hatte. Kurz darauf musste Bünning auch ausgewechselt werden.
„Der Zusammenprall traf mein Ohr, das macht das Gleichgewicht und den Schwindel natürlich schwierig. Es gehört zum Spiel dazu, zum Glück sind aber alle einigermaßen unversehrt geblieben“, erklärte Bünning.
Der Pechvogel David Kubatta (21) kam als Ersatz für ihn ins Spiel und gilt auch für das Auswärtsspiel in Mannheim als wahrscheinlichster Ersatz.
3. Liga Tabelle
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist wie folgt: Der Tabellenführer am Saisonende wird Drittliga-Meister und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte sichert sich den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte hingegen muss in die Relegation gegen den Vorletzten der 2. Liga, um den Aufstieg oder Verbleib in der jeweiligen Liga auszuspielen.