30.000 feiern Dynamo und den Aufstieg – eine spektakuläre Party am Terrassenufer
Dresden – „Wäre ich ein Möbelstück, wäre ich eine Lampe aus den 70ern.“ Die Aufstiegsfeier von Dynamo Dresden am Nachmittag hatte einen echten Wackelkontakt, der für Stimmung sorgte.
Der monatelange Hit „Wackel-, Wackel-, Wackelkontakt“ des Bayern Oimara war auch auf dem Truck zu hören, der sich vom Theaterplatz bei der Semperoper bis zum Ende des Terrassenufers nur in winzigen Schritten vorwärts bewegte – ständig am Wackeln. Die Spieler und das Betreuerteam feierten ausgelassen.
Auf der Brühlschen Terrasse und am Terrassenufer versammelte sich ein Meer aus schwarz-gelben Fans – geschätzt rund 30.000 Menschen. Die Stimmung war fröhlich, friedvoll und bunt, geprägt von einer beeindruckenden Menge an Feuerwerkskörpern in den Vereinsfarben. Ein wahres Spektakel, voller Farben und lautstarkem Jubel, das lange in Erinnerung bleiben wird. Trotz schlafloser Nacht trugen die Spieler Sonnenbrillen und waren topfit.
Sie sprangen, hüpften, tranken und jubelten durchgehend. Für die Strecke vom Theaterplatz bis zur Fußgängerunterführung an der Münzgasse benötigte der Truck fast eine Stunde. Als wahrer Feiermeister bewies sich Dynamo-Trainer Thomas Stamm.
Er löste sich komplett vom Geschehen, avancierte zum absoluten Star auf dem Truck und rief: „Wir sind jetzt seit zwei Stunden hier. Ich hätte Lust, noch zwei Stunden weiterzumachen.“ Er schnappte sich das Mikrofon und sang mit der Menge: „Nie mehr dritte Liga, nie mehr. Nie mehr, nie mehr.“ Die Fans sangen begeistert mit. Von wegen Schweizer sind zurückhaltend – was für magische Momente. Einfach großartig!
Besonders einer genoss die Feier sichtlich: Heiko Scholz. Die Dynamo-Legende lächelte immer wieder und freute sich über die Fahrt auf dem Truck.
Für ihn war es einer der schönsten Tage seiner Zeit bei Dynamo: „Manche feiern Champions-League-Titel nicht so ausgelassen wie wir den Aufstieg in die 2. Liga. Leute, ihr seid der Wahnsinn“, rief „Scholle“ begeistert. Doch selbst bei der ausgelassenen Stimmung dachte er schon an die Zukunft.
„Jetzt gilt es, sich drei bis vier Jahre in der zweiten Liga zu etablieren – dann können wir auch weiterdenken.“ Die Fans applaudierten lautstark zu seinen Worten. Nach zwei Stunden erreichte der Truck das Ende des Terrassenufers. Nach und nach machten sich die Feiernden auf den Heimweg, den Ohrwurm des Tages im Kopf und überall einen leichten „Wackel-, Wackel-, Wackelkontakt“.
Wir haben die Party im Liveticker begleitet – hier können Sie den Bericht noch einmal nachlesen.
Die Polizei Dresden meldete, dass die Aufstiegsfeier größtenteils friedlich verlief.
Mehrfach wurden Bengalos, Rauchbomben und Raketen gezündet. Zwei Mädchen (9 und 14 Jahre) erlitten leichte Verletzungen.
Ein 37-jähriger Mann wurde wegen Flaschenzertrümmerns und Beleidigung anderer mit einem Platzverweis belegt. Als er zurückkehrte, wurde er von mehreren Personen geschlagen und verletzt.
Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet.
Die Feier – zumindest offiziell – ist vorbei. Nun beginnt das große Aufräumen am Terrassenufer. Es bleibt abzuwarten, wie es in den kommenden Tagen weitergeht und wann Trainer Thomas Stamm und sein Team wieder ans Training denken können.
Der Partytruck macht sich auf den Rückweg. Am Hasenberg wird skandiert: „Dresden ist viel schöner als Berlin.“
Langsam neigt sich das Fest am Elbufer dem Ende zu.
Torhüter Tim Schreiber äußert sich: „Drei Jahre hat es gebraucht, bis der Verein wieder da angekommen ist, wo er hingehört.“
Jonas Oehmichen, der wegen Gelb-Sperre in Mannheim fehlte, sagt: „Es ist unglaublich schön zu sehen, wie diese Stadt zusammenhält und alle gemeinsam feiern. Wir haben riesigen Spaß. Ich wünsche mir, dass das nie endet.“
Dynamo-Legende und Co-Trainer Heiko Scholz zeigt sich beeindruckt von der Party und den Fans: „Manche feiern Champions-League-Titel nicht so wie wir unseren Aufstieg in Liga zwei. Ihr seid der Wahnsinn.“
Trainer Thomas Stamm hat fast keine Stimme mehr, könnte aber stundenlang weiter mit dem Truck fahren.
„Seit zwei Stunden sind wir unterwegs. Ich hätte Bock auf noch zwei weitere.“ Ganz anders als das Klischee, dass Schweizer kühl sind.
Die Stimmung bleibt grandios, der Truck bewegt sich nur langsam vorwärts.
Christoph Daferner sagt im Gespräch mit Truck-Moderator Jens Umbreit: „Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Klasse halten und ich hierbleiben darf. Das ist mein Wunsch.“
Stefan Kutschke weiß auch, wie das gelingen kann: „Der Daffi ist einer von uns. Jetzt kratzt jeder sein Taschengeld für die verdammte Ablöse zusammen.“
Daferner ist aktuell noch vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen, Dynamo hat jedoch bereits ein Kaufangebot abgegeben.
Der Truck kommt nur langsam voran, und zum ersten Mal ertönt das „Uffta“ vom Partytruck in der Menge.
Die Mannschaft nimmt nun das Mikrofon in die Hand: Kapitän Stefan Kutschke, inzwischen ohne Oberteil, stimmt „Wer nicht hüpft, der ist ein Schachter“ an und bringt die Fans zum Toben.
Im Anschluss hofft Lars Bünning auf einen Verbleib von Andi Hoti in Dresden und nutzt die Gelegenheit, um „Von Dresden bis zum Kosovo“ anzustimmen.
Später ertönt der Singspruch: „Wer nicht hüpft ist Magdeburger“ – und Andi Hoti springt mit.
Der Aufstiegs-Truck passierte um genau 14 Uhr die Semperoper. 40 Minuten später hat er noch nicht einmal die Fußgängerunterführung an der Münzgasse erreicht.
Die Spieler ermüden nicht. Sie tanzen auf dem Fahrzeug und werden von der dichten Bengalo-Wolke und den begeisterten Fans gefeiert. Bei so viel Rauch ist das Greifen zur Bierflasche selbstverständlich.
Zwischendurch erklingt ein Geburtstagsständchen für Thomas Brendel, den Sportgeschäftsführer von Dynamo, der heute seinen 49. Geburtstag feiert und somit doppelt Grund zum Feiern hatte.
Der Truck ist in der Fanmenge am Terrassenufer angekommen, wo das Team mit Pyrotechnik herzlich begrüßt wird.
Während sich der Truck dem Terrassenufer nähert, bereiten die Spieler ihren Anhängern eine Freude, indem sie Aufstiegstrikots in die Menge werfen.
Am Terrassenufer warten die Fans voller Vorfreude auf den Partytruck. Bis zur Semperoper dominieren schwarz-gelbe Farben, die Straßen sind fast vollständig gefüllt.
Natürlich darf bei einer Dynamo-Aufstiegsparty auch Roland Kaiser nicht fehlen.
Der Partytruck rollt! Die Aufstiegsmannschaft startet in ihrem speziell umgebauten Gefährt vom Trainingsgelände zu ihren Fans.
Eigentlich handelt es sich nicht um einen Bus, mit dem Dynamo zum Terrassenufer fährt, sondern um einen Lastwagen. Für die Stimmung an Bord macht das keinen Unterschied: Aus den Lautsprechern ertönen die Vengaboys.
Dicht gedrängt stehen tausende Dynamo-Fans an der Elbe und können den Einzug ihrer Mannschaft kaum erwarten.
Während die Spieler vermutlich gerade ihre Sonnenbrillen aufsetzen und weitersausen, warten am Terrassenufer und auf der Brühlschen Terrasse bereits mindestens 2.000 Fans auf ihre Helden des Aufstiegs.
Die Nacht war kurz! Erst im Morgengrauen verließen die letzten Fans und Spieler das Trainingsgelände, doch nur wenige Stunden später ging die große Feier weiter. Ab 12 Uhr startete die offizielle Aufstiegsfeier von Dynamo Dresden am Terrassenufer.