Thema Fanshop: Mitglieder von Dynamo setzen sich im Machtkampf durch
Dresden – Beide Parteien wünschen sich, dass der Fanshop gänzlich wieder in den Besitz von Dynamo gelangt. Doch der Streit drehte sich darum, wann genau dies vollzogen werden soll – ein Konflikt, der bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung (AOMV) zu hitzigen Auseinandersetzungen führte. Von den 802 stimmberechtigten Anwesenden stimmte eine überwältigende Mehrheit dafür, dass die SGD ab dem 1. Juli 2026 die restlichen 50 Prozent übernimmt.
Dieser Machtkampf führte dazu, dass die Geschäftsführer David Fischer (Kommunikation) und Stephan Zimmermann (Finanzen) den Auftrag erhielten, den Beschluss der Mitglieder umzusetzen.
Das bedeutet konkret: Sie sind nun gefordert, dem Aufsichtsrat einen Plan vorzulegen, der die Umsetzung der Entscheidung ermöglicht. Anschließend hat der Aufsichtsrat die Möglichkeit, diesem Vorschlag zuzustimmen oder ihn abzulehnen.
Dennoch besteht weiterhin die Option, dass der von den Geschäftsführern bevorzugte Entwurf – der vorsieht, dass Dynamo erst ab dem 1. Juli 2028 sämtliche Anteile übernimmt – noch eingebracht wird.
Einer der Befürworter der sofortigen Übernahme, Peter Gessler, legte zusammen mit seinen Mitstreitern die eigene Perspektive dar und erläuterte den Werdegang von den Anfängen bis zum heutigen Stand.
Dynamo-Geschäftsführer David Fischer bittet um Entschuldigung wegen unzureichender Kommunikation
So kritisierte Gessler etwa, dass die Geschäftsführer seit ihrem Amtsantritt im Herbst 2023 während eines ganzen Jahres nahezu keine Informationen weitergegeben hätten. Erst gegen Ende 2024, als sich Gelegenheiten boten, das Trainingszentrum zu erwerben und in das neue Catering zu investieren, sei vermehrt über den Fanshop diskutiert worden.
Gessler warf zudem vor, dass kurz vor der AOMV eine mediale PR-Kampagne seitens der Sportwerk GmbH auf Kosten der Merchandising GmbH gestartet worden sei, um für die Variante des Rückkaufs der zweiten Hälfte ab dem 1. Juli 2028 zu werben. "Das haben wir nicht veranlasst", entgegnete Fischer.
Er räumte ein, dass die zu geringe Kommunikation in dieser Angelegenheit bedauerlich sei, und führte das langanhaltende Schweigen auf finanzielle Gründe zurück. "Wir mussten im Herbst 2023 einen erheblichen Fehlbetrag verkraften. Ohne die ausgezahlten Coronahilfen hätten wir gar nicht über Investitionen sprechen können", erklärte Fischer.
Er betonte abschließend erneut, dass die sofortige Übernahme für ihn ein zu hohes Risiko darstelle.