Feindseligkeiten setzen sich fort: Dynamo-Fans zeigen spöttisches Banner gegen DSC und Heinz-Steyer-Stadion
In Dresden war die Begeisterung groß, als das Heinz-Steyer-Stadion nach dreijähriger Bauzeit am Freitag wiedereröffnet wurde. Das gesamte Dresden empfand Stolz über das renovierte Stadion. Doch am folgenden Tag nutzten einige Anhänger von Dynamo die Gelegenheit, um den Dresdner SC sowie das Stadion herabzusetzen.
Im K-Block kam es am Samstag zu erneuten Beleidigungen gegenüber dem Dresdner SC und dem frisch umgebauten Heinz-Steyer-Stadion. © privat
"Eure Rolle bleibt gleich, auch mit einem neuen Stadion. Man kann nicht zu dem werden, was man nicht ist. Dresden gehört Dynamo - Weg mit den Vereinsschweinen!", hieß es auf einem Transparent im K-Block während des Spiels von Dynamo gegen die U23 des VfB Stuttgart (2:0).
Der in den Bannern geäußerte Hass ist für viele unverständlich, auch im Verein selbst, der sich jedoch auf Anfrage nicht zu den Bannern äußern wollte.
Das Heinz-Steyer-Stadion wird städtisch verwaltet und dient hauptsächlich als Leichtathletik-Arena, ist aber auch Spielstätte der Monarchs und des DSC, der dort seine Ligaspiele austragen wird, beginnend mit dem Spiel am kommenden Mittwoch gegen den FV Laubegast. Auch die zukünftige U23 von Dynamo soll dort ihre Spiele ausrichten.
Die Ironie der Situation wird offensichtlich, wenn man bedenkt, dass Dynamo und der DSC im Nachwuchsbereich eng kooperieren. Seit Mai 2017 existiert das "Perspektivteam Dresdner Weg", wobei Dynamo seitdem auf regionale Talentförderung mit 25 Partnervereinen setzt, einschließlich des DSC.
Die anhaltende Rivalität zwischen Dynamo Dresden und dem Dresdner SC
Obwohl die U23 von Dynamo ebenfalls im wiedereröffneten Heinz-Steyer-Stadion spielen soll, endet die langjährige Rivalität damit nicht. © Lutz Hentschel
Dmytro Bohdanov, 17 Jahre alt und eines der größten Talente bei SG Dynamo, kam ursprünglich vom DSC. Er ist das jüngste Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit der Vereine. Was auf Vereinsebene funktioniert, scheint bei den Fans unmöglich - und das seit über drei Jahrzehnten.
Zwischen 1999 und 2002 galt der DSC fußballerisch als Nummer 1 der Stadt. Doch seitdem ist der Hass tief verwurzelt. Heute spielt Dynamo in der dritten Liga, während der DSC in der Landesliga antritt, wodurch kaum Berührungspunkte bestehen.
Diese Rivalität hält auch Staatsanwaltschaft und Polizei immer wieder auf Trab, zuletzt vor knapp einem Jahr. Sechs junge Männer, vermutlich aus der Dynamo-Fanszene, stürmten in den Fanraum des DSC.
Beim Aufeinandertreffen mit zwei DSC-Fans, die sich weigerten, ihre Fanartikel herauszugeben, eskalierte die Situation, was zu Handgreiflichkeiten führte.