Dynamo-Anhänger fordern mehr Eintrittskarten für das Spiel bei Hertha BSC: Vorgehen stößt auf Kritik
Dresden/Berlin – Freundlichkeit ist oft der beste Weg, um etwas zu erreichen. Dies bewies Dynamo beim Bemühen um das Gästekontingent für das Auswärtsspiel am 1. November in Berlin. Einige Fans verhielten sich jedoch anders. In Münster sorgten sie mit einem geschmacklosen Banner für Ärger. Noch gravierender: In der Nacht zum Donnerstag überwanden einige Anhänger das Gelände von Hertha BSC.
Mutmaßliche Dynamo-Sympathisanten besprühten das Vereinsgelände des Zweitligisten mit Graffiti auf einem Hertha-Motiv und hinterließen die Drohung: „Hertha, du alte Hure: Gebt mehr Karten heraus, sonst kommen wir mit Gewalt!!!“
Um die Botschaft anzubringen, mussten die Täter offenbar einen Zaun überwinden – das stellt Hausfriedensbruch dar und ist strafrechtlich relevant. Die genannten Worte waren auch am Samstag beim Spiel in Münster erneut auf einem Banner zu sehen.
Dynamo wurde über diese Geschehnisse informiert und reagierte auf eine Anfrage von TAG24: „Die SG Dynamo Dresden bedauert die Schäden am Gelände von Hertha BSC sehr. Der Verein distanziert sich klar von solchen Aktionen, die nicht mit den Prinzipien des Klubs übereinstimmen. Jegliche Form von Vandalismus ist für uns nicht akzeptabel“, teilte der Klub mit.
„Für das anstehende Zweitligaspiel der SG Dynamo Dresden gegen Hertha BSC stehen beide Clubs in engem Kontakt und klären im intensiven Austausch die Ticketsituation, Sicherheitsmaßnahmen sowie den Ablauf am Spieltag.“ Hertha prüft derweil eine Strafanzeige bei der Polizei.
Der Gastgeber ist verpflichtet, den Gästen zehn Prozent der Stadionkapazität zur Verfügung zu stellen. In Berlin entspricht das 7.300 Karten. Hertha hat jedoch bereits 11.400 Tickets freigegeben – also 4.100 mehr als vorgeschrieben. Das reicht einigen Dynamo-Anhängern nicht. Sie hoffen, wie beim DFB-Pokalspiel am 30. Oktober 2019, mit über 30.000 Fans anzureisen.
Dies machten sie beim Auswärtsspiel in Darmstadt deutlich: „Keine Karte? Kein Problem. 30.000 – ihr werdet es sehen! 01.11.25 – alle nach Berlin“, stand auf mehreren Bannern.