Was macht der ehemalige Dynamo-Spieler Gogia heute?
Dresden – Verletzungen können Sportlern schnell einen Strich durch die Rechnung machen, so auch bei Akaki Gogia (33). Der frühere Profi von Dynamo Dresden sieht die Verletzungen dennoch mit gemischten Gefühlen, denn sie haben sein Leben entscheidend geprägt.
„Der erste Kreuzbandriss war zweifellos das Schlimmste, was mir passieren konnte. Trotzdem habe ich durch diese Rückschläge meine Frau und meine Kinder kennengelernt“, erklärt der 33-Jährige, der sich momentan von seinem zweiten Kreuzbandriss erholt.
Seine Frau Vanessa, die er 2019 während der Behandlung seiner ersten schweren Verletzung kennenlernte, kümmert sich liebevoll um ihn – und das sogar in ihrer eigenen Physiotherapiepraxis. Anfang Januar eröffneten sie gemeinsam diese Praxis samt Trainingszentrum, das noch nicht ganz fertiggestellt ist.
„Irgendwann hatten wir die Idee, sesshaft zu werden und ein eigenes Physiotherapie- und Trainingszentrum zu eröffnen. In Dresden habe ich mich von Anfang an sehr wohlgefühlt, daher fiel unsere Wahl ganz bewusst auf diese Stadt. Wir erarbeiteten einen Plan – und nun sind wir mittendrin“, berichtet Gogia.
2016 kam er erstmals nach Dresden und avancierte rasch zum Publikumsliebling. Nach nur einem Jahr wechselte er zu Union Berlin. Der zweite Versuch in Dresden im Jahr 2022 verlief dagegen weniger erfolgreich.
„Es hat einfach nicht gepasst, obwohl ich alles gegeben habe“, sagt Gogia. „Alles im Leben hat seinen Grund. Der zweite Kreuzbandriss gibt mir jetzt die Möglichkeit, hier etwas Großartiges aufzubauen.“
Das Angebot im „Gogiapark“ reicht von klassischer Physiotherapie bis hin zu Osteopathie. Künftig sollen auch Heilpraktikerleistungen hinzukommen.
Für Kältetherapie steht eine Kältekammer mit Temperaturen von bis zu minus 85 Grad zur Verfügung: „Im Trainingsbereich kann man frei trainieren, wir bieten allerdings auch Zirkeltraining und diverse Kurse an. Uns ist wichtig, dass jeder beim Training individuell betreut wird – unser Ziel ist es, das Beste aus jedem herauszuholen“, beschreibt „Andy“ das Angebot für Einzelpersonen, Vereine und Firmen.
Der ehemalige Bundesliga- und England-Profi hat im Laufe seiner Karriere viele physiotherapeutische Einrichtungen kennengelernt. Seine eigenen Verletzungen helfen ihm heute dabei, besser auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen – auch wenn er aktuell wegen seiner Beschwerden noch nicht im Zentrum aktiv mitwirken kann.
„Meine Frau leitet das Ganze, aber durch meine Verletzungen habe ich viel Erfahrung gesammelt. Vanessa kennt sich gefühlt mit allem aus. Trotzdem nehmen wir regelmäßig an Fortbildungen teil und verfügen über ein erstklassiges Team“, erklärt der zweifache Vater, der momentan noch beim SC Freital unter Vertrag steht.
Natürlich wird Gogia immer wieder auf Dynamo Dresden und den Aufstieg angesprochen. „Die 2. Bundesliga damals war fantastisch“, schwärmt er. Was braucht es, damit das wieder gelingt? „Man braucht eine klare Struktur, noch ein oder zwei Verstärkungen und dann muss man einfach mutig und frech agieren.“