Unruhe bei Dynamo: Thomas Stamm äußert sich
Dresden – Unruhe ist grundsätzlich ungünstig und tritt meist zur falschen Zeit auf – so wie aktuell bei Dynamo. Sportlich gesehen ist Platz 17 in der 2. Bundesliga bereits eine Herausforderung, doch auch hinter den Kulissen kriselt es wieder – nicht nur aufgrund der Freistellung von zwei von drei Geschäftsführern innerhalb von acht Wochen. Trainer Thomas Stamm (42) erlebt diese Situation nun erstmals in seinen 18 Monaten beim Klub hautnah mit.
Am Samstag war der 42-Jährige bei der Mitgliederversammlung vor Ort und hörte den Ausführungen des neuen Ehrenspielführers Ralf Minge aufmerksam zu:
„Hindernisse gehören zum Alltag dazu. Aber man muss ihnen aktiv begegnen. Ich drücke die Daumen, dass ihr zusammenhaltet und in eurer Entwicklung den nächsten Schritt macht. Dann werden sich zwangsläufig auch Erfolge einstellen“, sagte Minge.
Ähnliche Worte hat Stamm in den vergangenen Wochen selbst gewählt. Wie Minge gilt er als Ruhepol in einem oftmals hektischen Umfeld – jemand, der sich nicht von der Stimmung anstecken lässt. Doch wie geht er mit der aktuellen Lage um, bei der nicht nur sportliche Probleme bestehen?
„Ich nehme Dynamo momentan so wahr, wie es einige andere über die Jahre bereits erlebt haben – ich bisher noch nicht. Trotzdem sehe ich darin eine Chance, daran zu wachsen“, erklärt Stamm.
Er würde sich natürlich mehr Stabilität und ein geschlossenes Auftreten wünschen, wie es auch Minge betont. Der Trainer muss jedoch vor allem den sportlichen Bereich voranbringen.
„Ich betrachte die Situation als Herausforderung und sehe sie positiv. Solche Phasen wünscht man sich zwar nicht, denn man möchte jede Woche gewinnen und immer an der Tabellenspitze stehen“, sagt der Schweizer.
Davon ist Dynamo aktuell allerdings weit entfernt. Trotzdem gibt Stamm die Hoffnung nicht auf: „Das sind die Zeiten, die dich als Spieler, Trainer und Funktionär weiterbringen. Jetzt können wir Geschlossenheit beweisen und zeigen, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen.“
Das Spiel gegen Bochum am Freitag bietet die erste Gelegenheit dazu – ein richtungsweisendes Duell, bei dem auch Ehrenspielführer Minge fest die Daumen drücken wird.
Tabelle der 2. Bundesliga
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Zweitliga-Meister und steigt in die 1. Bundesliga auf. Das gilt ebenso für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte spielt in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga um den Aufstieg bzw. Verbleib in der höchsten Spielklasse Deutschlands.